Sonntag, 6. März 2016

Die Kaffeeregion

Durch Andres und Ana, die wir in Bogota kennenlernen durften, wurden wir auf eine Hacienda in der Kaffeeregion eingeladen. Sie gilt als eine der schönsten und grössten Kaffefarmen in der Region. Wir trauten unseren Augen kaum als wir die Region und das Haus sahen. Ein wunderschöner Flecken Erde mit einem Haus mit zu vielen Zimmern nur für uns zwei. Die Aussicht auf die über 70 ha grosse Kaffeplantage und die Farmgebäude ist einzigartig. Der Farmleiter Divaniel führte uns durch die Kaffeetäler und nahm uns mit seinem coolen Jeep ohne Verdeck zu der Kaffeekooperation, in denen sie den lokal produzierten Kaffee auf die Qualität prüfen, aufbereiten und in die typischen 70kg Kaffeesäcke abfüllen. Diese werden dann auf der ganzen Welt als grünen Kaffee von Röstereien gekauft. Er zeigte uns die zwei Farmen mit insgesamt 150 ha und erklärte uns, auf was es beim Kaffee produzieren ankommt. Zudem besuchten wir weitere Kaffeeproduzenten auf ihren Farmen und wurden immer wieder auf einen gute Kaffee und spannende Gespräche eingeladen. Die Qualitätsprodukte, welche wir in Europa kaufen können, werden selten in Kolumbien getrunken. Die „zweite Ware“ wird für den kolumbianischen Markt verwendet. Dies bedeutet, dass die Kaffeebohnen von einem Insekt befallen wurden, der Reifegrad nicht optimal ist, oder die Grösse nicht den internationalen Normen entspricht. Somit bedeutet nicht in Kolumbien reisen, automatisch guten Kaffee zu trinken ;-)
Als Abschluss unseres Aufenthaltes nahm uns Divaniel zu einer weiteren Kaffeekooperation mit, welche in einem der wärmsten Täler der Kaffeeregion liegt. Von dort aus, wurde früher der Kaffee auf Schienen Richtung Hafen geführt. Zu Ungunsten der Kaffeeproduzenten wurde der Zugverkehr stillgelegt und heute wird der Transport durch Willy's Jeeps oder LKWs übernommen. In der ganzen Region sind die Willy's Jeeps zu sehen und werden nebst dem Kaffeetransport auch als Schulbus genutzt. Auf die Ladefläche werden häufig bis zu 25 Personen geladen.
Das angesprochene Schienennetz bleibt jedoch nicht ungenutzt. Erfinderische Kolumbianer haben mit einfachen Mitteln ein neues Transportmittel für die Schienen erschaffen. Mit Hilfe einer Holzpalette und Kugellagern, einer Sitzbank und einem Motorrad sind sogenannten Marranita entstanden. Als perfekter Abschluss wurden wir eingeladen die 6 km lange Strecke bis zu einer abgerissenen Brücke mitzufahren. Ein super Erlebnis :-))
Die Gastfreundschaft, der wunderschöne Platz und die interessanten Ausflüge machten die vier Tage zu einem unvergesslichen Erlebnis.


Die wunderschöne Hacienda la Mesa. Ein Ort zum Entspannen.
Und zur Abschwechslung kochten wir nicht für uns selbst, sondern Jennifer sorgte dafür, dass wir alle Spezialitäten des Landes probieren.

Auf  Besuch einer weiteren Kaffe Finca.
Mit diesem über 35 Jahre alten Landrover düsten wir durch die Kaffeeländereien.


Christians neues Spielzeug. Fast wollte der den Jeep nicht mehr hergeben.

Auf Besuch bei der "Cooperativo". Hier werden die Kaffeebohnen der Farmen angekauft, nach Qualität unterschieden, getrocknet und mit dem Siegel "Cafe colombiano" an Händler verkauft.

Kaffeebäume haben oftmals alle Reifungsgrade an einem Zweig. Von der Blühte zur Frucht. Deswegen wird das Pflücken der reifen, roten  Früchte in Kolumbien noch von Hand getätigt. So wird beste Qualität garantiert.
Von der Blühte bis zur reifen Frucht

Kaum zu glauben, dass bei dieser Neigung der Kaffeplantagen Leute fähig sind, ungesichert und von Hand zu ernten.

Beim Spezialisten Don Alisio auf Besuch: Mehrfach gewann er den kolumbianischen Preis der besten Kaffeequalität.
Kaffeernter wurden früher nach Volumen bezahlt, heute werden die Früchte gewogen. Zwischen 100 - 200 kg kann ein einzelner Arbeiter pflücken.
Vielen Dank für die spannende Führung.
Die angenehmen Temperaturen, der Duft der Kaffeeblüten und das Gezwitscher der vielen Vögel, macht die Kaffeeregion zu einem beliebten Ferienort

Ein unvergessliches Erlebnis auf der umfunktionierten Eisenbahnschiene.

Angetrieben werden die "Marrana" mit einem Motorrad. Mit ca. 40 km/h über 6 km fahren wir an den Farmhäusern vorbei.
Die Strecke endet wegen der weggeschwemmten Brücke und die andere Seite ist lediglich durch eine etwas instabile Hängebrücke zu erreichen.
Da war Christian doch froh die 6 km nicht mit der alten Technik zu fahren.
Wir danken vielmals unserem verrückten Freund Divaniel für die super Zeit :-)







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