Sonntag, 17. Juli 2016

Der Süden Brasiliens


Schon bald steht das Ende unserer Reise an und wir wollen nochmals etwas das Strandleben auskosten. Die Küsten Brasiliens und Uruguays bestechen durch ihre schönen Strände, perfekten Surfwellen und dem entspannten Strandleben. Also fahren wir von Curitiba mit einem kleinen Umweg zum Strand Pontal do Sul. Unterwegs fuhren wir zufälligerweise an einem Motocrossrennen vorbei, änderten unsere Pläne und verbrachten den Nachmittag neben der Rennstrecke. Mit etwas Verspätung trafen wir in Pontal do Sul ein. Von dort aus legen täglich Fähren zur Insel do Mel ab. Die Insel ohne motorisierte Transportmittel ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wochenendtouristen um dem Alltagsstress zu entweichen. Wir waren wohl kaum im Stress, genossen aber trotzdem die Ruhe, die schönen Wanderwege entlang der Küste und einen Caipirinha auf den leeren Magen.;-) Da man beim einzigen Campingplatz im Dorf leider besser die Augen geschlossen hielt bei dem Betreten der Sanitäranlagen fuhren wir am nächsten Tag einige Kilometer weiter südlich an eine Stranddörfchen auf der Insel Florianopolis. Mitten im Städtchen blieben wir 3 Tage an Ort und Stelle, nutzten das gute Internet und liessen unsere Kleider waschen. Von der Nordseite der Insel fuhren wir in den Süden und trafen per Zufall Gert und Claudia, zwei Deutsche mit einem VW Bus, die wir bereits auf der Lagunenroute in Bolivien kennenlernten. Auch ihnen wurde es in Argentinien zu kalt, sodass sie die Wärme in Brasilien suchten. Bei 27 Grad mit leichtem Wind getrauten wir uns sogar die Badehosen zu montieren und uns für einige Stunden am Strand zu sonnen. Der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage Regen und einen Temperatursturz angesagt, sodass wir die Badeinsel verliessen und zu den Buchten von Ibraquera fuhren um hoffentlich Wale zu sichten. Wiedereinmal passte es zeitlich nicht, denn sie erwarteten die Wale erst in 3 Wochen. Nichts desto trotz kamen wir in einem kleinen Paradies an. Die Stände sind in kleine Buchten unterteilt und einige sind nur zu Fuss erreichbar. Also packten wir unseren Rucksack mit einem Lunch und spazierten am Strand über die Klippen zu den verlassenen Buchten entlang. Ein traumhafter Ausblick wurde uns auf der Höhe geboten. Wasser peitschte gegen die Felsvorsprünge, Surfer ritten die Wellen in der einen Bucht, ein kleines Segelschiff liess sich vom Wind vorwärts tragen und ein einsamer Strand wartete auf der anderen Seite auf uns. Wir setzten uns hin, liessen unsere Blicke übers Meer schweifen und hofften, dass sich doch noch eines der grössten Säugetiere in der Zeit geirrt hat und frühzeitig ihr Junges in der geschützten Bucht zur Welt bringt. Umso mehr wir aufs Meer schauten, umso eher hatten wir das Gefühl, dass die Wellen von den Walen verursacht werden. Ohne "Walsichtungserfolg", aber nach einem sehr schönen Spaziergang tranken wir einen Smoothy in einer gemütlichen, kleinen Bar am Strand. Die Besitzer sprachen perfektes Englisch und wir waren froh nach so viel portugiesisch auch mal mit Einheimischen ein richtiges Gespräch führen zu können. Nebst dem super leckeren Fruchtsaft hatten wir eine gemütliche Zeit mit den Eigentümern, sodass wir uns für den nächsten Tag wieder verabredeten. Christian kriegte von ihnen das Surfbrett, holte seinen Wetsuit aus der Dachbox und versuchte sich mit den anderen Surfern in den Wellen. Mit feurigen Oberarmmuskel gab er erschöpft nach einer knappen Stunde auf. Die Strömung war so stark, dass bei jedem Mal hinaus paddeln, die ganze Energie aufgebraucht wurde. Die übriggebliebene Kraft benötigte er dann noch beim Beachvolleyball spielen bevor wir uns mit einem leckeren Fruchtsaft belohnten. Ein wenig wehmütig verabschiedeten wir uns von dem schönen Campingplatz und dem Strandleben und fuhren in die Berge nach Gramado. Auf der pittoresken Fahrt fuhren wir bei der Canyonlandschaft "Parque National Serra Geral" vorbei. Eine kurze Wanderung durch den Park erlaubte uns den Blick auf den Canyon und die einzigartigen Bäume. Völlig begeistert von der schönen Naturstrasse und dem Canyon freuten wir uns auf das berühmte Ferienort Gramado. Angekommen im Ort fühlten wir uns wie im Disneyland für Brasilianer. Eine perfekte Nachstellung eines Skiferienorts in Europa ohne Schnee. In allen Restaurants wird Fondue angeboten, die Leute laufen bei 15 Grad mit den Wintermoonboots herum und die vielen Einkaufsläden bieten Winterkleidung an. In Gramado treffen sich die Reichen und Schönen Brasiliens....Ein kleines St. Moritz für Brasilianer. Mit Trekkinghosen und den Salomon Schuhen bekleidet, fühlten wir uns schnell unpassend gekleidet und da unser Kleiderschrank keine Pelzmäntel hergibt, fuhren wir weiter. An der Küste von Torres auf dem Campingplatz begegneten wir alten Bekannten. Barbara und René aus Biel mit ihrem "zebralook" Auto trafen wir in Ecuador und nun wieder am Ende Brasiliens. Der letzte Abend in Brasilien verbrachten wir bei warmen Temperaturen und netter Begleitung. Der krönende Abschluss für ein super schönes Land. 

 
Motocrossrennen
Einsame Insel Isla do Mel
Surfparadies an der Küste Brasiliens

Wanderausflug am Strand do Rosa

Canyon im Parque National Serra Geral

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