Nun ist es soweit, ein neues Kapitel steht an. Da wir als kleine Familie schon bald kein Platz mehr in unserem Fahrzeug haben, müssen wir unseren Pfüdi wohl oder übel verkaufen. Alle die unseren Blog verfolgt haben wissen bereits wieviel Freude uns dieses Fahrzeug bereitet hat. Wir würden uns sehr freuen wenn wir ein Reisebegeisteter neuer Besitzer für unser Fahrzeug finden würden. Hier ein Ausschnitt unseres Inserates auf Tutti.ch .
Link zu unserem Inserat auf Tutti
Wir verkaufen unseren treuen Reisebegleiter.
Mit dem wichtigsten Zubehör ausgestattet wird das Fahrzeug Reisefertig verkauft.
Perfekt
geeigneter Innenausbau für 2 Personen mit maximaler Platzausnützung und
Leichtbau. Maximalgrösse 2te Person 1.67m da der Kühlschrank am
Fussende etwas Platz nimmt. Bettbreite 1.20m
Ausstattung:
Solarpanel 80Wp
Batterieladesystem mit Splitter/Solarladeregler/Battery to Battery Charger und 2. Batterie.
Gute Starterbatterie und gute Verbraucherbatterie 120Ah von Büttner elektroniks.
50lt Kühl und Gefriehrbox von National Luna.
Foxwing Markise 270° ums Fahrzeug herum.
Grosse Riffelblechbox auf Dachträger mit aufgeklebter Solarpanele.
Sehr stabiler, massgefertigter Dachträger, begehbar.
Begehbare Motorhaube mit Spezialbeschichtung antirutsch.
Je ein Wassertank im und aussen am Auto.
2 Reservekanisterhalter aussen.
Sehr wertige Matraze von schweizer Hersteller Fanello.
LED beleuchtung innen Dimmbar.
Isolationen an allen Fenstern selbstgefertigt.
Gitter an hinteren Fenstern ermöglicht das Schlafen mit offenen Fenstern.
Gut eingerichtete Küche für Gourmetreisende ;-)
Massgefertigte stabiler Küchenauszug 1.20 lang.
An
Fahrwerk, Motor und Getriebe wurde immer wieder verbessert und
revidiert. Das Fahrzeug ist in einem Top Zustand für sein Alter und die
Kilometer. Kein Rost an tragenden Elementen. Nur aussen und an den
Radkästen zeigen sich Zeitzeugen die aber gut behandelbar sind.
U.V.M
weitere Infos findet man auch auf unserem Reiseblog oder per Anfrage.
charreschmieri ist unser Reiseblog
Über alle getätigten Investitionen und Revisionen sind Belege vorhanden.
Fernreisemobil,Expeditionsmobil
für Langzeitreisen in Länder mit einfacher Infrastruktur bestens
geeignet. Preis auf Verhandlungsbasis.
Was als nächstes folgen wird steht noch in den Sternen......
Sonntag, 11. Februar 2018
Samstag, 21. Oktober 2017
Die Schweiz von ihrer schönsten Herbstseite
Donnerstag, 18. August 2016
Willkommen zurück
Kaum zu fassen; die dritte
Woche zurück in der Schweiz und unser Alltag hat einen neuen
Rhythmus angenommen. Die Uhr scheint schneller zu drehen, der
Terminkalender ist bereits wieder gefüllt und plötzlich sind wir
wieder für alle erreichbar. Damit nichts vergessen geht, hängt in
unserem neuen Zuhause an unserem neuen magnetischen Kühlschrank eine
to-do Liste. Beeindruckend, wie schnell diese abgearbeitet und im
gleichen Moment erweitert wird. Ganz erfreulich hingegen, sind die
Köstlichkeiten hinter der Tür des Kühlschranks. In diesem Moment
ist er gefüllt mit so vielen Leckereien... Christian ist zurück in
seinem Käseparadies.
Nachdem unsere Freunde und die Familie eine super cooles Überraschungsfest organisierten, schliefen wir ab der ersten Nacht bereits in unserer neuen Wohnung. Die letzten Tag waren wir an
Effizienz kaum zu übertreffen: Die neue Wohnung ist eingerichtet,
der Sitzplatz sommertauglich, die Autos neu eingelöst,
Versicherungen abgeschlossen, neue Konten eröffnet,
Hochzeitsvorbereitungen getroffen, Bewerbungen geschrieben, Freunde
und Familie besucht, Fotoalbum erstellt, den Kühlschrank gefüllt,
gewaschen, geputzt,...und Geld verdient. Christian hat diesen Montag
bei seiner alten Stelle wieder angefangen und Fabienne übt sich als
Hausfrau bis zur ersten Stellvertretung.
Unser neuer, alter Wohnfleck
erscheint uns als einer der schönsten der Welt. In diesem Moment
blicke ich auf den See und sehe die Kühe auf der Weide grasen. Um
sie herum sind saftige grüne Apfelbäume, an denen wohl die
knackigsten Äpfel der Welt wachsen. In unserem kleinen aber feinen
Gemüsegarten wachsen Salate, Tomaten, Kräuter, Bohnen, usw. und
einmal kurz abwaschen reicht aus bevor man das Gemüse zubereitet.
Das Bad mit nur einem Menschen zu teilen, das Toilettenpapier in die
Toilettenschüssel zu schmeissen und eine grosse Dusche mit 24
Stunden warmen Wasser zu haben, ist Luxus pur.
Die Zeit während dem Reisen,
war aufregend, anders, einzigartig, Nerven raubend,...ein wahres
Abenteuer. Die Stabilität, die Regeln, die Sicherheit, das
Vorhersehbare…, erlauben es in der Schweiz „gefahrlos“ zu
leben, doch ab und zu wünschen wir uns für die Schweiz etwas Würze
und Freiheit! Oder ist es untragbar ein Auto auf der Strasse
zuzulassen, das einige Rostbeulen hat!? ;-)
Sehnsüchtig erwarten wir
unseren Pfüdi zurück. Voraussichtlich fahren wir am 29. August nach
Basel und lösen das Auto aus….wir freuen uns schon unseren
Reisekompanen in der Schweiz willkommen zu heissen ;-)
Freitag, 29. Juli 2016
Uruguay, und das Ende dieser Reise
Kaum zu glauben, was eine von
Menschenhand gezogene Grenze bewirken kann. Plötzlich bezahlt man
für den Sprit ein drittel mehr, die Supermärkte erinnern an die
Schweiz, Spanisch ist die Landessprache, Kriminalität ist quasi
gleich 0 und Reisen scheint wieder so einfach zu sein. Unser erstes
Anfahrtsziel war der Nationalpark Santa Teresa nahe der Grenze.
Dieser bietet in der Hauptsaison Platz für tausende Camper. Da ist
es kaum zu glauben, dass wir keine Menschenseele im Park trafen.
Vermutlich laden 10 Grad tagsüber und 5 Grad nachts nicht gerade zum
Campen ein. Wir genossen die schönen Wanderwege und Strände für
uns alleine und besichtigten das nahe gelegene Fort Santa Teresa. Es
ist ein Zeuge der ersten Einwanderung in Uruguay und bekam eine
wichtige Rolle bei den stetig andauernden Konflikten zwischen den
Hauptmächten Südamerikas Brasilien und Argentinien. Uruguay war das
einzige Land, dass nicht durch die Spanier auf anhin eingenommen
werden konnte und dient heute noch als Puffer zwischen den Giganten.
Kurz nach Santa Teresa fuhren wir in das Küstenstädtchen Puente del Diablo. Ein Dorf mit 400 Einwohnern, dass in Sommer auf über 30000 Einwohner anwächst. Wir hingegen treffen ruhige Strände und leere Restaurants an. Die Einheimischen waren sehr nett und froh um ein paar Touristen. So kam es auch, dass wir in den Kaffees und Souvenirläden für unser ausharren in der Kälte Winterrabatte erhielten.;-) Zusammen mit René und Barbara besichtigen wir die Stadt und beschlossen noch einige Tage zusammen weiter zu reisen. Die Temperaturen wurden von Tag zu Tag tiefer und es fing an zu nieseln. Umso besser, dass wir noch eine Adresse kannten um dem Unwetter zu trotzen. Da Uruguay nur 3,4 Millionen Einwohner hat und davon die Hälfte in Montevideo lebt, ist das Land einfach und schnell zu bereisen. Nirgends gibt es zeitraubende Städte die umfahren werden mussten. Uruguay ist im Landesinneren wie ein riesiger Bauernhof. Scheinbar unendliche Ländereien säumen sich entlang der Dreckstrassen. Die Kuhherden grasen auf den saftig grünen Weiden die sich nur durch die Palmen anstelle von Obstbäume von der Schweiz unterscheiden. Entlang der Küste ist das Land dann völlig anders. Uruguay ist mit wunderschönen Stränden gesegnet die sich Kilometerweit hinziehen. Hauptsächlich im Sommer machen diese den zweiten Erwerbszweig Uruguays neben der Fleischproduktion aus, den Tourismus.
Kurz nach Santa Teresa fuhren wir in das Küstenstädtchen Puente del Diablo. Ein Dorf mit 400 Einwohnern, dass in Sommer auf über 30000 Einwohner anwächst. Wir hingegen treffen ruhige Strände und leere Restaurants an. Die Einheimischen waren sehr nett und froh um ein paar Touristen. So kam es auch, dass wir in den Kaffees und Souvenirläden für unser ausharren in der Kälte Winterrabatte erhielten.;-) Zusammen mit René und Barbara besichtigen wir die Stadt und beschlossen noch einige Tage zusammen weiter zu reisen. Die Temperaturen wurden von Tag zu Tag tiefer und es fing an zu nieseln. Umso besser, dass wir noch eine Adresse kannten um dem Unwetter zu trotzen. Da Uruguay nur 3,4 Millionen Einwohner hat und davon die Hälfte in Montevideo lebt, ist das Land einfach und schnell zu bereisen. Nirgends gibt es zeitraubende Städte die umfahren werden mussten. Uruguay ist im Landesinneren wie ein riesiger Bauernhof. Scheinbar unendliche Ländereien säumen sich entlang der Dreckstrassen. Die Kuhherden grasen auf den saftig grünen Weiden die sich nur durch die Palmen anstelle von Obstbäume von der Schweiz unterscheiden. Entlang der Küste ist das Land dann völlig anders. Uruguay ist mit wunderschönen Stränden gesegnet die sich Kilometerweit hinziehen. Hauptsächlich im Sommer machen diese den zweiten Erwerbszweig Uruguays neben der Fleischproduktion aus, den Tourismus.
Wir verweilten also noch einige
Tage an den schönen Stränden wo wir unter anderem bei der
Grosstante von Fabienne in Pueblo Suizo zwei sehr gemütliche und
schöne Tage im Cabana verbrachten. Genau der richte Platz um sich am
Kamin zu wärmen, im Hallenbad zu schwimmen und im gewärmten Jacuzzi
den Abend ausklingen zu lassen.
Neu gestärkt fuhren wir durchs
Inland nach Nueva Helvecia. Schon bei der Einfahrt ins Städtchen
fällt die Schweizer Einwanderungsgeschichte auf. Überall an den
Häusern sieht man Schweizer Plaketten, die Kioske haben an den
Wänden alle Kantonswappen aufgedruckt, sie machen Werbung für ihr
1. Augustfest und ein Maibaum steht im Stadtkern. Wir stoppten beim
Hotel Suizo wo Overlander seit vielen Jahren hinfahren und die schöne
Anlage nutzen. Der Zufall wollte es so, dass wir bei einem
Stadtrundgang unsere beiden Freunde Martin und Fränzi von
www.rheintaler-unterwegs.ch
trafen. Wir wollten uns ohnehin für die bevorstehende Verschiffung
treffen. So hatten wir also noch einige Tage als Schweizer
Sechsergrüppli mit Martin und Fränz, Barbara und René und wir
zwei. Ein perfektes Grüppchen um zu Jassen, zusammen zu kochen und
uns auf die Heimkehr vorzubereiten. Für einen Tagesausflug fuhren
wir noch 70km in die entgegengesetzte Richtung um die Stadt Colonia
anzuschauen. Diese Kilometer lohnten sich auf jeden Fall, den Colonia
bietet eine schöne Altstadt mit viel Charme, schönen Kaffees und
viel Geschichte. Am Rio de la Plata gelegen spielte sie früher eine
wichtige Rolle in der Seefahrt und ist bis heute am regen Verkehr zu
Argentinien beteiligt.
Dieser Ausflug nach Colonia
zählte zum letzten mit dem Pfüdi. Als nächstes hiess es alle
Sachen gut verstauen, die Kleider für die nächsten 10 Tage packen
und dann los nach Montevideo um das Auto im Container zu deponieren.
Natürlich klappte auch da nicht alles optimal, nicht mal wenn man
eine Schweizer Firma engagiert. So kam es, dass wir einen Teil der
Gebühren vor Ort in bar bezahlen mussten und anstelle eines Highcube
Containers einen normalen erhielten. Das Geld besorgen stellte sich
einfacher heraus als Gedacht, jedoch alle Sachen vom Dach zu nehmen
und so zu verstauen damit wir in den tieferen Container passen und
sie nicht herumrutschen, war mühsamen. Aber auch dies meisterten
wir... Die Anspannung fiel dann endgültig von uns, als das
Frachtpersonal den Container plombierte.
Nun hiess es: Kein Auto mehr,
aber noch 10 Tage Zeit...Der letzte Teil unserer Reise konnte
beginnen.
Für drei Tage quartierten wir
uns im Hotel Oxford in Montevideo ein. Ein nettes Hotel mit einem
super Frühstück wurde uns geboten, weswegen wir mit Sightseeing
erst gegen Mittags begannen. Kurz zusammengefasst besichtigten wir
während unseres Aufenthaltes den Antel Tower, verkosteten Wein,
flanierten in der Altstadt und besuchten den Handwerksmark, assen MC
Donalds;-)...und buchten die Fähre nach Buenos Aires.
Von Uruguay nach Argentinien
wählten wir wohl einer der einfachsten Zollübergang. Vor der Fähre
wurden wir aus und in Argentinien wieder eingestempelt und nach nur
einenhalb Stunden Fähre fahren, setzten wir Fuss auf dem
Argentinischen Festland
Mit Marin und Fränzi buchten wir eine süsse, kleine Wohnung im beliebten Stadtteil Recoleta. Für sieben Tage wurden die Wohnung unser neues Zuhause und war Ausgangspunkt für viele Aktivitäten. Wir besuchten das Theater Colon, gingen Souvenirs einkaufen, schauten eine spektakuläre Show, besuchten den imposanten Friedhof von Recoleta wo unter anderem Evita gebraben wurde, gingen ins Kunstmuseum, betrachteten die Fotos in der Fotoausstellung, besuchten den Stadtteil la Boca und knipsten Fotos von den farbigen Häusern, schlenderten durch die Altstadt,...usw.
Mit Marin und Fränzi buchten wir eine süsse, kleine Wohnung im beliebten Stadtteil Recoleta. Für sieben Tage wurden die Wohnung unser neues Zuhause und war Ausgangspunkt für viele Aktivitäten. Wir besuchten das Theater Colon, gingen Souvenirs einkaufen, schauten eine spektakuläre Show, besuchten den imposanten Friedhof von Recoleta wo unter anderem Evita gebraben wurde, gingen ins Kunstmuseum, betrachteten die Fotos in der Fotoausstellung, besuchten den Stadtteil la Boca und knipsten Fotos von den farbigen Häusern, schlenderten durch die Altstadt,...usw.
Und nun sitzen wir zwei Stunden
bevor uns das Shutteltaxi zum Flughafen bringt im Starbucks, trinken
einen Kaffee und schreiben einer der letzten Berichte dieser Reise.
Da spielen auch mal der Magen und die Hormone verrückt;-)
Nun bleibt uns nur noch zu
sagen: Wir hatten eine wunderschöne, spannende und einzigartige Zeit
und wünschen uns die gleiche Beschreibung für unseren neuen
Lebensabschnitt in der Schweiz:-)
Nistzeit im Nationalpark Santa Teresa. |
Der kleine verlorengegangene Seelöwe genoss unsere Gesellschaft. |
Einsame Strände geniessen wir in Uruguay |
Die Kolonialstadt Colonia |
Auf den dicken Stadtmauern von Colonia. |
Die eindrückliche Skyline von Montevideo. |
Demontage unseres Pfüdis. |
Passt gerade so... |
Unser letzter Tag in Montevideo. |
Fotografieausstellung in Buenos Aires. |
Theatro Colon. Im goldigen Raum hängen die 500kg schweren Kronleuchter. |
Das ursprünglich italienische Stadtviertel La Boca. |
Der Nationaltanz "Tango" auf dem Markt von San Telmo. |
Sonntag, 17. Juli 2016
Der Süden Brasiliens
Schon bald steht das Ende
unserer Reise an und wir wollen nochmals etwas das Strandleben
auskosten. Die Küsten Brasiliens und Uruguays bestechen durch ihre
schönen Strände, perfekten Surfwellen und dem entspannten
Strandleben. Also fahren wir von Curitiba mit einem kleinen Umweg zum
Strand Pontal do Sul. Unterwegs fuhren wir zufälligerweise an einem
Motocrossrennen vorbei, änderten unsere Pläne und verbrachten den
Nachmittag neben der Rennstrecke. Mit etwas Verspätung trafen wir in
Pontal do Sul ein. Von dort aus legen täglich Fähren zur Insel do
Mel ab. Die Insel ohne motorisierte Transportmittel ist ein beliebtes
Ausflugsziel für Wochenendtouristen um dem Alltagsstress zu
entweichen. Wir waren wohl kaum im Stress, genossen aber trotzdem die
Ruhe, die schönen Wanderwege entlang der Küste und einen Caipirinha
auf den leeren Magen.;-) Da man beim einzigen Campingplatz im Dorf
leider besser die Augen geschlossen hielt bei dem Betreten der
Sanitäranlagen fuhren wir am nächsten Tag einige Kilometer weiter
südlich an eine Stranddörfchen auf der Insel Florianopolis. Mitten
im Städtchen blieben wir 3 Tage an Ort und Stelle, nutzten das gute
Internet und liessen unsere Kleider waschen. Von der Nordseite der
Insel fuhren wir in den Süden und trafen per Zufall Gert und
Claudia, zwei Deutsche mit einem VW Bus, die wir bereits auf der
Lagunenroute in Bolivien kennenlernten. Auch ihnen wurde es in
Argentinien zu kalt, sodass sie die Wärme in Brasilien suchten. Bei
27 Grad mit leichtem Wind getrauten wir uns sogar die Badehosen zu
montieren und uns für einige Stunden am Strand zu sonnen. Der
Wetterbericht hatte für die nächsten Tage Regen und einen
Temperatursturz angesagt, sodass wir die Badeinsel verliessen und zu
den Buchten von Ibraquera fuhren um hoffentlich Wale zu sichten.
Wiedereinmal passte es zeitlich nicht, denn sie erwarteten die Wale
erst in 3 Wochen. Nichts desto trotz kamen wir in einem kleinen
Paradies an. Die Stände sind in kleine Buchten unterteilt und einige
sind nur zu Fuss erreichbar. Also packten wir unseren Rucksack mit
einem Lunch und spazierten am Strand über die Klippen zu den
verlassenen Buchten entlang. Ein traumhafter Ausblick wurde uns auf
der Höhe geboten. Wasser peitschte gegen die Felsvorsprünge, Surfer
ritten die Wellen in der einen Bucht, ein kleines Segelschiff liess
sich vom Wind vorwärts tragen und ein einsamer Strand wartete auf
der anderen Seite auf uns. Wir setzten uns hin, liessen unsere Blicke
übers Meer schweifen und hofften, dass sich doch noch eines der
grössten Säugetiere in der Zeit geirrt hat und frühzeitig ihr
Junges in der geschützten Bucht zur Welt bringt. Umso mehr wir aufs
Meer schauten, umso eher hatten wir das Gefühl, dass die Wellen von
den Walen verursacht werden. Ohne "Walsichtungserfolg",
aber nach einem sehr schönen Spaziergang tranken wir einen Smoothy
in einer gemütlichen, kleinen Bar am Strand. Die Besitzer sprachen
perfektes Englisch und wir waren froh nach so viel portugiesisch auch
mal mit Einheimischen ein richtiges Gespräch führen zu können.
Nebst dem super leckeren Fruchtsaft hatten wir eine gemütliche Zeit
mit den Eigentümern, sodass wir uns für den nächsten Tag wieder
verabredeten. Christian kriegte von ihnen das Surfbrett, holte seinen
Wetsuit aus der Dachbox und versuchte sich mit den anderen Surfern in
den Wellen. Mit feurigen Oberarmmuskel gab er erschöpft nach einer
knappen Stunde auf. Die Strömung war so stark, dass bei jedem Mal
hinaus paddeln, die ganze Energie aufgebraucht wurde. Die
übriggebliebene Kraft benötigte er dann noch beim Beachvolleyball
spielen bevor wir uns mit einem leckeren Fruchtsaft belohnten. Ein
wenig wehmütig verabschiedeten wir uns von dem schönen Campingplatz
und dem Strandleben und fuhren in die Berge nach Gramado. Auf der
pittoresken Fahrt fuhren wir bei der Canyonlandschaft "Parque
National Serra Geral" vorbei. Eine kurze Wanderung durch den
Park erlaubte uns den Blick auf den Canyon und die einzigartigen
Bäume. Völlig begeistert von der schönen Naturstrasse und dem
Canyon freuten wir uns auf das berühmte Ferienort Gramado.
Angekommen im Ort fühlten wir uns wie im Disneyland für
Brasilianer. Eine perfekte Nachstellung eines Skiferienorts in Europa
ohne Schnee. In allen Restaurants wird Fondue angeboten, die Leute
laufen bei 15 Grad mit den Wintermoonboots herum und die vielen
Einkaufsläden bieten Winterkleidung an. In Gramado treffen sich die
Reichen und Schönen Brasiliens....Ein kleines St. Moritz für
Brasilianer. Mit Trekkinghosen und den Salomon Schuhen bekleidet,
fühlten wir uns schnell unpassend gekleidet und da unser
Kleiderschrank keine Pelzmäntel hergibt, fuhren wir weiter. An der
Küste von Torres auf dem Campingplatz begegneten wir alten
Bekannten. Barbara und René aus Biel mit ihrem "zebralook"
Auto trafen wir in Ecuador und nun wieder am Ende Brasiliens. Der
letzte Abend in Brasilien verbrachten wir bei warmen Temperaturen und
netter Begleitung. Der krönende Abschluss für ein super schönes
Land.
Motocrossrennen |
Einsame Insel Isla do Mel |
Surfparadies an der Küste Brasiliens |
Wanderausflug am Strand do Rosa |
Canyon im Parque National Serra Geral |
Samstag, 2. Juli 2016
Iguazu und das Wasserkraftwerk Itaipu
Direkt nachdem wir auf
brasilianischem Boden standen, fuhren wir zum Itaipu Staudamm. Wir
nutzten die Chance der Nebensaison und hatten Einblick in eines der
gewaltigsten Bauwerke der Menschheit. Die 8km lange Staumauer des
Itaipu Dammes hält eine Wassermasse zurück, die im Moment noch mehr
Strom produziert als die 3 Täler Sperre von China. Diese zählt bis
anhin als grösstes Kraftwerk der Welt. Wir machten eine Tour ins
Innere der Staumauer und zum Innenleben des Stromwerkes. Das riesige
Projekt Itaipu steht zwischen Paraguay und Brasilien und ist ein
Gemeinschaftsprojekt der beiden Staaten. In Itaipu wird alles
genaustens auf die beiden Staaten halbiert. Die Turbinen sind
aufgeteilt in 10stk. für Paraguay mit 50Hz und 10Stk. für Brasilien
mit 60Hz. Was es reichlich kompliziert macht, da sich die Turbinen
nicht mischen lassen mit den verschiedenen Frequenzen. Da aber
Paraguay soviel Strom wie der Staudamm liefert im Moment noch nicht
brauchen kann, müssen sie die Frequenzen wieder zurückwandeln und
den Strom an Brasilien verkaufen.
Da alle Arbeitsplätze
ebenfalls aufgeteilt wurden gibt es von jeder Anstellung sicher 2
Plätze. Auch die Geschäftsführer sind ein Brasilianer und ein
Paraguayer. Im Gebäude wird alles zweisprachig angeschrieben. Einmal
Portugisisch und einmal Spanisch. Und dementsprechend in welcher
Hälfte man sich gerade befindet, ist die eine Sprache über der
anderen geschrieben :-) . Die Führung brachte uns auf die Staumauer
und in die Steuerzentrale bevor wir ins innere des Betonriesen
verschwanden. Dort konnten wir die Bauweise der Staumauer und die
Turbinenräume besichtigen. Als wir dann zu guter Letzt vor einem
aktiven Generator standen und die unwahrscheinliche Grösse sahen war
der Ausflug komplett.
Ziemlich beeindruckt, was aus
Menschenhand geschaffen wurde, stand der nächste Tag ganz im Zeichen
eines Naturspektakels. Obwohl wir die Wasserfälle Iguazu bereits von
der Argentinischen Seite aus betrachteten, wollen wir uns die
Brasilianische Sicht nicht entgehen lassen. Zudem hatte der
Wetterbericht für Sonntag gutes Wetter angekündigt. Mit
Sonnenschein kann man nämlich ganzjährig Regenbogen über den
Wasserfällen sehen.
Beim Haupteingang angekommen,
bemerkten wir erst den Hacken an der Sache....Iguazu scheint
besonders am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel zu sein. So
standen wir vor fast jedem Aussichtspunkt an bis jeder ein Selfie in
allen möglichen Posen von sich geschossen hatte (Lateinamerikaner
sind wahrscheinlich Selfie Weltmeister). Ziemlich viel Platz blieb
uns auf dem Steg, welcher zum unteren Teil des Wasserfalls führte.
Zwar wurden wir ziemlich nass....aber für was hat man denn eine gute
GoreTex Jacke dabei!? ;-)
Fazit: Die Wasserfälle von
Iguazu sind mit wenig Besuchern, vielen Besuchern, ohne Sonne, mit
Sonne einfach atemberaubend!
Nach über 6 Tagen rund um die
Wasserfälle mussten wir weiter, schliesslich verblieb nur noch ein
guter Monat Reisezeit und die Abenteuerlust ist noch längst nicht
abgeklungen! Unser nächstes Ziel sollten die berühmten Küsten
Brasiliens sein. Auf dem Weg dahin besuchten wir die modernste Stadt
Brasiliens. Curitiba ist bekannt für ihr futuristisches Busnetz, die
Oper, der botanische Garten, die erste Universität Brasiliens und
viele Stadtparks. Leider verschlechterte sich das Wetter in der
Bergregion von Brasilien und plötzlich war es nass und kalt und wir
in Mitten einer Stadt. Bevor die Stimmung in den Keller fiel,
entschieden wir uns ein Hotelzimmer mit Heizung zu buchen.
Unvorstellbar, wie sehr wir den Luxus einer eigenen Dusche in einem
geheizten Bad genossen. Warm duschen ist noch seine Sache, aber sich
im Warmen abtrocknen und dann direkt unter die Bettdecke kriechen,
kann sooo schön sein;-)
Nach einer erholsamen Nacht
klapperten wir am nächsten Tag die Sehenswürdigkeiten der Stadt ab.
Ganz zu unserer Freude entdeckten wir unterwegs einen Glühweinstand
und einen Biergarten und plötzlich waren alle Sehenswürdigkeiten
vergessen! Was wir am Vortag etwas versäumten, holten wir am
darauffolgenden Morgen nach und so können wir behaupten auch dieser
Stadt die Chance gegeben zu haben, die schönste Stadt unserer Reise
zu werden.
Insgesamt 8km lang ist die Wassersperre. In der nur an einem Ort Elektrizität gewonnen wird. |
Vor einer der 20 Turbinenzuleitungen. |
Alles wird doppelt geführt. Hier befinden wir uns gerade auf der brasilianischen Seite, da alles zuerst auf Portugisisch angeschrieben ist ;-) |
Wir versuchen uns auch im Selfie schiessen. |
Curitiba. |
Die Stadt Curitiba hat uns sehr gut gefallen. Sie kommt bestimmt hoch hinauf im Ranking für die schönsten Städte. |
Der botanische Garten von Curitiba besticht durch das schöne Treibhaus aus dem 19ten Jahrhundert |
Das ÖV System ist hervorragend ausgebaut und dank den futturistisch wirkenden Busstationen kann man auch vor Witterung geschützt auf den Bus warten. Sehr durchdacht. |
Fast schon Biergartenstimmung mit deutscher Musik und gutem Bier. |
Im ähnlichen Baustil wie der botanische Garten ist auch die Oper von Curitiba gebaut. Eingebettet in eine Naturoase in mitten der Stadt. |
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