Als wir auf dem Übersichtsplan aller
State Parks festgestellt haben, dass es auch Campingplätze gibt,
welche nur mit einem Schiff erreicht werden können, haben wir eine
Tour mit unserem Kanu ins Auge gefasst. Als Vorbereitung brauchten
wir noch einen zusätzlichen Schlafsack, ein notdürftiges Zelt und
ein portables „Mätteli“. Diese Zutaten für eine super Ausflug
erhielten wir sehr günstig in einem Outdoor Geschäft. Anschliessend
mussten wir uns informieren, welche Ortschaft wir anfahren müssen um
gut auf die Inseln paddeln zu können. Dank sehr hilfsbereiten
Amerikanern legten wir unsere Route fest. Etwas ein Dorn im Auge war
uns, dass wir den Campingplatz nicht reservieren konnten, sondern
zuerst zu der Anmeldeinsel für Campingplätze paddeln mussten um
dort den Campingplatz auf einer anderen Inseln zu bezahlen. Mit einem
Speedboat wäre dies eine Sache von 5 min. gewesen aber mit unserem
Paddelboot hiess dies nochmals eine halbe Stunde weiter pro Weg. Als
uns jedoch der an der Information gesagt wurde, dass diese
Campingplätze normalerweise 10 Monate im Voraus reserviert werden
und wir sehr grosses Glück haben, dass es noch 2 freie Plätze gibt,
überlegten wir nicht lange und nahmen die Zusatzmeilen in Kauf.
|
fertig gepackt, jetzt solls losgehn.... |
|
Blick zurück aufs Festland. Insgesamt brauchten wir 1 Stunde für die 5.5km Seeüberquerung |
Wir machten uns ans Packen...Zelt,
Schlafsäcke, Mätteli, Essen und Trinken, Kocher, Besteck, lange
Kleidung und Feuerholz...Die Liste schien nicht zu enden. Gespannt
waren wir, ob all diese Utensilien in das Paddelboot passen würden
und wir nicht vor dem Start bereits untergehen würden. Alle diese
Dinge zusammengesucht, das Kanu zusammengebaut und dann den Blick
Richtung Himmel! Wolken zogen auf und der Wind bliess. Dies
unangenehmen Tatsachen schienen wir vor lauter Vorfreude zu
verdrängen und redeten uns ein, dass die Distanz nicht allzu weit
sei. Als wir aus der Bucht raus paddelten, erfuhren wir, welche
Auswirkungen Wind auf einem grossen See haben kann. Unser Kanu kam
ins Schwanken und die Tatsache, dass vorwiegend Motorboote
auf dem See waren und zusätzliche Wellen schlugen, machte die
Situation nicht besser. Wäre der Weg den wir von Land weg gepaddelt
waren nicht fast gleich weit, wie die Distanz, welche wir noch
paddeln mussten, wären wir liebend gern umgekehrt. Immer mit dem
Gedanken an unser Gepäck, welches wir in wasserdichte Taschen
verstauten, und der ungemütliche Situation beim Kentern all die
Dinge zusammenzusuchen, dass Boot drehen und wieder ins Boot zu
steigen, paddelten wir „leicht“ angespannt zu unserer Insel.
Überglücklich ohne grosse Zwischenfälle schafften wir es auf die
Insel. Als wir ausgestiegen waren und wieder festen Boden unter den
Füssen hatten, merkte ich erst, wie fest meine Beine vor Aufregung
zitterten und nach einigen Minuten realisierte ich, an was für einem
wunderschönen Platz wir gelandet sind. Der eigene Steg, eine
Feuerstelle, ein Holzpodest für das Zelt und eine kleines
Holzhäuschen als Toilette und dies gehörte für ein Tag alles uns
:-)
Eine Sache blieb noch aus: Wir mussten
zu einer anderen Insel um uns anzumelden. Nach dem wir alle
Utensilien ausgepackt und uns einen Moment ausgeruht hatten, setzten
wir uns nochmals ins Kanu und paddelten zur Insel. Viel entspannter
konnten wir diese Strecke zurücklegen, da im schlimmsten Fall
Christian und ich nass geworden wären. Trotzdem waren wir froh, dass
es beim „wären“ geblieben ist. :-) Ab da an, hiess es bei einem
Feuer, gutem Abendessen und Schlafen unter freiem Himmel nur noch,
geniessen. Schliesslich entschieden wir uns unter freiemSternenhimmel zu schlafen und liessen das Zelt ungebraucht stehen....herrlich
Am nächsten Morgen sind wir bei
ruhigem Seegang zeitig zurück gepaddeln und konnten dieses mal die
Tour in vollen Zügen geniessen :-))
Gelernt haben wir, dass man das Wetter
nie unterschätzen sollte ;-)
|
nicht nur super um das Boot zu transportieren, der Beach Rolly macht sich bewährt ;-) |
|
unser neues "Mätteli" |
|
Die Aussicht von unserem Steg auf andere Inseln... |