Montag, 27. Juli 2015

Eine zweitägige Kanutour


Als wir auf dem Übersichtsplan aller State Parks festgestellt haben, dass es auch Campingplätze gibt, welche nur mit einem Schiff erreicht werden können, haben wir eine Tour mit unserem Kanu ins Auge gefasst. Als Vorbereitung brauchten wir noch einen zusätzlichen Schlafsack, ein notdürftiges Zelt und ein portables „Mätteli“. Diese Zutaten für eine super Ausflug erhielten wir sehr günstig in einem Outdoor Geschäft. Anschliessend mussten wir uns informieren, welche Ortschaft wir anfahren müssen um gut auf die Inseln paddeln zu können. Dank sehr hilfsbereiten Amerikanern legten wir unsere Route fest. Etwas ein Dorn im Auge war uns, dass wir den Campingplatz nicht reservieren konnten, sondern zuerst zu der Anmeldeinsel für Campingplätze paddeln mussten um dort den Campingplatz auf einer anderen Inseln zu bezahlen. Mit einem Speedboat wäre dies eine Sache von 5 min. gewesen aber mit unserem Paddelboot hiess dies nochmals eine halbe Stunde weiter pro Weg. Als uns jedoch der an der Information gesagt wurde, dass diese Campingplätze normalerweise 10 Monate im Voraus reserviert werden und wir sehr grosses Glück haben, dass es noch 2 freie Plätze gibt, überlegten wir nicht lange und nahmen die Zusatzmeilen in Kauf. 


fertig gepackt, jetzt solls losgehn....



Blick zurück aufs Festland. Insgesamt brauchten wir 1 Stunde für die 5.5km Seeüberquerung


Wir machten uns ans Packen...Zelt, Schlafsäcke, Mätteli, Essen und Trinken, Kocher, Besteck, lange Kleidung und Feuerholz...Die Liste schien nicht zu enden. Gespannt waren wir, ob all diese Utensilien in das Paddelboot passen würden und wir nicht vor dem Start bereits untergehen würden. Alle diese Dinge zusammengesucht, das Kanu zusammengebaut und dann den Blick Richtung Himmel! Wolken zogen auf und der Wind bliess. Dies unangenehmen Tatsachen schienen wir vor lauter Vorfreude zu verdrängen und redeten uns ein, dass die Distanz nicht allzu weit sei. Als wir aus der Bucht raus paddelten, erfuhren wir, welche Auswirkungen Wind auf einem grossen See haben kann. Unser Kanu kam ins Schwanken und die Tatsache, dass vorwiegend Motorboote auf dem See waren und zusätzliche Wellen schlugen, machte die Situation nicht besser. Wäre der Weg den wir von Land weg gepaddelt waren nicht fast gleich weit, wie die Distanz, welche wir noch paddeln mussten, wären wir liebend gern umgekehrt. Immer mit dem Gedanken an unser Gepäck, welches wir in wasserdichte Taschen verstauten, und der ungemütliche Situation beim Kentern all die Dinge zusammenzusuchen, dass Boot drehen und wieder ins Boot zu steigen, paddelten wir „leicht“ angespannt zu unserer Insel. Überglücklich ohne grosse Zwischenfälle schafften wir es auf die Insel. Als wir ausgestiegen waren und wieder festen Boden unter den Füssen hatten, merkte ich erst, wie fest meine Beine vor Aufregung zitterten und nach einigen Minuten realisierte ich, an was für einem wunderschönen Platz wir gelandet sind. Der eigene Steg, eine Feuerstelle, ein Holzpodest für das Zelt und eine kleines Holzhäuschen als Toilette und dies gehörte für ein Tag alles uns :-)
Eine Sache blieb noch aus: Wir mussten zu einer anderen Insel um uns anzumelden. Nach dem wir alle Utensilien ausgepackt und uns einen Moment ausgeruht hatten, setzten wir uns nochmals ins Kanu und paddelten zur Insel. Viel entspannter konnten wir diese Strecke zurücklegen, da im schlimmsten Fall Christian und ich nass geworden wären. Trotzdem waren wir froh, dass es beim „wären“ geblieben ist. :-) Ab da an, hiess es bei einem Feuer, gutem Abendessen und Schlafen unter freiem Himmel nur noch, geniessen. Schliesslich entschieden wir uns unter freiemSternenhimmel zu schlafen und liessen das Zelt ungebraucht stehen....herrlich
Am nächsten Morgen sind wir bei ruhigem Seegang zeitig zurück gepaddeln und konnten dieses mal die Tour in vollen Zügen geniessen :-))
Gelernt haben wir, dass man das Wetter nie unterschätzen sollte ;-)



nicht nur super um das Boot zu transportieren, der Beach Rolly macht sich bewährt ;-)
unser neues "Mätteli"



Die Aussicht von unserem Steg auf andere Inseln...










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