Früh morgens machten wir uns mit neuer Energie auf, Richtung
Hochland von Chiapas. Ein kleines Dorf etwas ausserhalb von Tuxtla
soll unser Tagesziel werden. Dort befindet sich ein Kinderheim, dass
für Reisende ein kleiner Camping eingerichtet hat, damit die Kinder
den Kontakt mit verschiedenen Kulturen kennen lernen. Wir waren sehr
gespannt darauf und wurden auch sehr herzlich empfangen. Der
Stellplatz ist gratis, sie nehmen jedoch gerne Spenden entgegen ;-) .
Die Kinder waren super freundlich zu uns, ein Junge namens Ricardo
hat uns sogar ein „Guetzlipack“ von seinen Lieblingsguetzli
geschenkt. Wir haben dafür unseren Besuchern einige unserer
mitgebrachten Muscheln aus Kanada verschenkt. Leider waren die
sanitären Anlagen so prekär, dass wir am nächsten Tag wieder
weiterzogen und uns auf eine Toilette und Dusche in San Cristobal de
las Casas freuten. Der kleine aber feine Park war mehr als wir uns
erhofften. So schön, dass wir gleich mehrere Tage blieben und die
Stadt, die in Gehdistanz lag, erkundigten.
Wir wussten, dass auf der anstehenden Fahrstrecke nach Palenque
einiges an Unannehmlichkeiten auftreten können und desshalb genossen
wir die Tage in den deutlich kühleren Berge und bereiteten die
Weiterfahrt vor.
Die Strecke zwischen San Cristobal de las Casas und Palenque ist
schon seit längerem ein Brennpunkt. In Chiapas, der ärmsten Region
von Mexico, sind die Sozialen Unterschiede sehr gross und es kommt
immer wieder zu Protesten und Blockaden. Was die Banden fordern ist
vorallem Geld und, dass hohlen sie einfach auf der Strasse ab. So
versperren sie die Strassen mit Nagelbrettern und verlangen Zollgeld
von allen Autofahrern. Als Grund geben sie meist politische
Hintergründe oder vermisste Mitmenschen an. Dafür haben sie
kopierte Handzettel, die sie verteilen.
Auch uns hat es an dem Tag der Weiterreise erwischt. Wir sind relativ
gut mit nur einer Blockade durchgekommen und haben somit nur wenige
Minuten verloren. Die Kundgeber waren schnell sehr bestimmt auf uns
zugekommen und haben sichergestellt, dass wir Zahlen müssen. Wir
haben dann nachgefragt wieso wir bezahlen müssen. Nach einer
fadenscheinigen Antwort war uns klar, dass sie Gründe vorschieben.
Da aber all die Einheimischen Fahrer ebenfalls bezahlt haben, dachten
wir uns dass wir wohl besser auch die 6 Franken zahlen, damit wir
schnellstmöglich weiterkommen. So wie wir das erlebt haben, ist das
einfach ein Arbeitsfreier Tag für die Männer, wo sie zusammen an
der Strasse sind und Geld eintreiben. Nach dieser interessanten
Erfahrung warteten weitere 200km Bergstrasse auf uns. Mit geschätzten
101 Bodenwellen ( in Mexico genannte „Topes“) die mühsamste und
anstrengendste Fahrt seit langem. Neben den lästigen Bodenwellen als
Geschwindigkeitsbegrenzer kommen noch unzählige Schlaglöcher und
abgerutschte Strassenteile dazu. Erschöpft kamen wir nach 6 Stunden
Fahrt in Palenque bei Tropischer Hitze an. Ein Glück hatten wir ein
Pool neben unserem Stellplatz :-)
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Hunderte von Windrädern durchfuhren wir in der windigsten Region Mexicos. Sogar die Strassensignale hatten Löcher drin, damit sie nicht vom Wind weggerissen werdern. |
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Bauarbeiten in San Cristobal. Die Suva hätte Freude ;-) |
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Kirchengänger in San Cristobal werden fit gehalten |
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Bei Agua Azul haben wir eine Fahrpause gemacht und die Wasserfälle besichtigt |