Früh morgens machen wir uns auf, denn eine grosse Tagesetappe stand
bevor. Nachdem wir die gigantischen Berge von Peru kennengelernt
hatten und die Fahrzeiten sich unberechenbar zeigten, wollten wir die
Strecke an die Küste herunter nehmen, um anschliessend wieder die
Berge weiter südlich zu erklimmen. Das ganze hiess, 3500m
herunterfahren um nachher einen 4200m Pass zu überqueren. Doch es
zahlte sich aus und wir schafften die Strecke in einem Tag. Somit
hatten wir die erhofften Freitage in der Cordillera Blanca und wir
konnten die imposanten Bergketten rund um Huaraz erkunden. Was wir
nicht bedachten war, dass auch Huaraz ein Osterausflugsziel für
einheimische Touristen ist und die ganze Stadt in Feierlaune war.
Nach einem Tag in der Stadt wurden wir auf ein Klettermekka nicht
weit von Huaraz entfernt, aufmerksam gemacht. Natürlich konnte uns
nichts mehr aufhalten und wir packten auf der Stelle unser Pfüdi und
fuhren durch den Eisregen zur sehr hoch gelegenen Berghütte von
Hatun Machay. Wir fanden unseren Weg durch Nebel und Regen auf der
Naturstrasse und fuhren ins Ungewisse. Nur eines wussten wir genau,
es wird eine sehr kalte Nacht werden. Angekommen bei dem „Refugio“
wurden wir herzlich begrüsst und sofort in die warme Stube
hereingebeten. Die heimelige Hütte mit all ihren enthusiastischen
„Klettergspändlis“ weckte bei uns grosse Vorfreude auf den
bevorstehenden Kletterausflug. Nach der ersten Nacht über 4300m
weckte uns am Morgen die Sonne und ein herrlicher Tag startete.
Zusammen mit Juan und Berta aus Barcelona, die bereits einige Routen
kannten, machten wir uns auf und kletterten bis unsere Finger den
Dienst verweigerten. So weit oben in den Bergen kann das Wetter schon
mal umschlagen. So kam es auch das wir den Nachmittag in der Hütte
verbrachten, da wir wegen dem dicken Nebel unsere eigene Hand nicht
mehr vor dem Gesicht sahen. Ursprünglich wollten wir nicht länger
bleiben, da wir schon bald Cedrick in Huancayo treffen sollten. Da
jedoch Hatun Machay eines der besten Klettergebiete in Südamerika
ist und auch definitiv das schönste, welches wir bis jetzt besuchen
durften, gönnten wir uns einen weiteren Tag intensives Klettern in
schönster Natur. Da der Nebel am Nachmittag wieder die Oberhand
gewann, entschlossen wir uns noch etwas Strecke zurückzulegen und
verliessen den zauberhaften Ort. Wir suchten lange, bis wir einen
geeigneten Platz für die Nacht fanden. Bei einer Ruine in der Pampa
von Huanuco entschlossen wir uns dann, die Nacht zu verbringen -
allein unter Sternen. Die Ruinen die wir dann am nächsten Morgen
ganz allein besichtigen konnten, waren schön gelegen und zeigten gut
die Steinbauten der Inkas. Nach einem schönen Spaziergang fuhren wir
weiter Richtung Huanuco. Die wahrscheinlich schlechteste
Asphaltstrasse Perus wartete auf uns. Die einspurige, teils
abgerutschte und von Millionen Schlaglöchern übersääte Strasse
mussten wir uns einen ganzen Tag das Tal herunter kämpfen. In der
Stadt Huanuco gab es nicht viel zu sehen, was uns auch gerade recht
kam. Die nächste Etappe die wir uns vorgenommen hatten, führte uns
vorbei an der höchstgelegenen Stadt der Welt - Cerro de Pasco - und
anschliessend zu einer gemütlichen Hacienda in der Nähe von
Huancayo wo wir unseren Freund abholen wollten.
|
Unterwegs durchs Inland treffen wir auf sehr ursprüngliche Landwirtschaft |
|
Traditionelle Kartoffelernte |
|
Volksfest in Huaraz |
|
Übernachtungsplatz auf 4300m und 4°C |
|
Klettern im "Bosque de Piedras" Steinwald von Hatun Machay |
|
Perfekte Bedingungen machen den Kletterausflug unvergesslich |
|
Fabienne geniesst die griffigen Routen. |
|
Cerro de Pasco. Die selbsternannte höchste Stadt der Welt ist rund um eine riesige Miene gewachsen. |
|
Zeugen einer harten Arbeit in anspruchsvoller Umgebung |
|
Da hatte wohl ein Baggerfahrer sein Fahrzeug etwas überschätzt ;-) |
|
Auch das ist leider ein Anblick den wir öfters sehen müssen. Die Abfallentsorgung in Südamerika ist leider nur sehr sporadisch gelöst. |
|
Strassen durch tiefe Schluchten und hohe Berge gehören dazu. |
|
Auf peruanische Art wäsche trocknen. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen