Sonntag, 17. April 2016

Cordillera Blanca

Früh morgens machen wir uns auf, denn eine grosse Tagesetappe stand bevor. Nachdem wir die gigantischen Berge von Peru kennengelernt hatten und die Fahrzeiten sich unberechenbar zeigten, wollten wir die Strecke an die Küste herunter nehmen, um anschliessend wieder die Berge weiter südlich zu erklimmen. Das ganze hiess, 3500m herunterfahren um nachher einen 4200m Pass zu überqueren. Doch es zahlte sich aus und wir schafften die Strecke in einem Tag. Somit hatten wir die erhofften Freitage in der Cordillera Blanca und wir konnten die imposanten Bergketten rund um Huaraz erkunden. Was wir nicht bedachten war, dass auch Huaraz ein Osterausflugsziel für einheimische Touristen ist und die ganze Stadt in Feierlaune war. Nach einem Tag in der Stadt wurden wir auf ein Klettermekka nicht weit von Huaraz entfernt, aufmerksam gemacht. Natürlich konnte uns nichts mehr aufhalten und wir packten auf der Stelle unser Pfüdi und fuhren durch den Eisregen zur sehr hoch gelegenen Berghütte von Hatun Machay. Wir fanden unseren Weg durch Nebel und Regen auf der Naturstrasse und fuhren ins Ungewisse. Nur eines wussten wir genau, es wird eine sehr kalte Nacht werden. Angekommen bei dem „Refugio“ wurden wir herzlich begrüsst und sofort in die warme Stube hereingebeten. Die heimelige Hütte mit all ihren enthusiastischen „Klettergspändlis“ weckte bei uns grosse Vorfreude auf den bevorstehenden Kletterausflug. Nach der ersten Nacht über 4300m weckte uns am Morgen die Sonne und ein herrlicher Tag startete. Zusammen mit Juan und Berta aus Barcelona, die bereits einige Routen kannten, machten wir uns auf und kletterten bis unsere Finger den Dienst verweigerten. So weit oben in den Bergen kann das Wetter schon mal umschlagen. So kam es auch das wir den Nachmittag in der Hütte verbrachten, da wir wegen dem dicken Nebel unsere eigene Hand nicht mehr vor dem Gesicht sahen. Ursprünglich wollten wir nicht länger bleiben, da wir schon bald Cedrick in Huancayo treffen sollten. Da jedoch Hatun Machay eines der besten Klettergebiete in Südamerika ist und auch definitiv das schönste, welches wir bis jetzt besuchen durften, gönnten wir uns einen weiteren Tag intensives Klettern in schönster Natur. Da der Nebel am Nachmittag wieder die Oberhand gewann, entschlossen wir uns noch etwas Strecke zurückzulegen und verliessen den zauberhaften Ort. Wir suchten lange, bis wir einen geeigneten Platz für die Nacht fanden. Bei einer Ruine in der Pampa von Huanuco entschlossen wir uns dann, die Nacht zu verbringen - allein unter Sternen. Die Ruinen die wir dann am nächsten Morgen ganz allein besichtigen konnten, waren schön gelegen und zeigten gut die Steinbauten der Inkas. Nach einem schönen Spaziergang fuhren wir weiter Richtung Huanuco. Die wahrscheinlich schlechteste Asphaltstrasse Perus wartete auf uns. Die einspurige, teils abgerutschte und von Millionen Schlaglöchern übersääte Strasse mussten wir uns einen ganzen Tag das Tal herunter kämpfen. In der Stadt Huanuco gab es nicht viel zu sehen, was uns auch gerade recht kam. Die nächste Etappe die wir uns vorgenommen hatten, führte uns vorbei an der höchstgelegenen Stadt der Welt - Cerro de Pasco - und anschliessend zu einer gemütlichen Hacienda in der Nähe von Huancayo wo wir unseren Freund abholen wollten.

Unterwegs durchs Inland treffen wir auf sehr ursprüngliche Landwirtschaft
Traditionelle Kartoffelernte

Volksfest in Huaraz

Übernachtungsplatz auf 4300m und 4°C

Klettern im "Bosque de Piedras" Steinwald von Hatun Machay



Perfekte Bedingungen machen den Kletterausflug unvergesslich
Fabienne geniesst die griffigen Routen.
Cerro de Pasco. Die selbsternannte höchste Stadt der Welt ist rund um eine riesige Miene gewachsen.

Zeugen einer harten Arbeit in anspruchsvoller Umgebung


Da hatte wohl ein Baggerfahrer sein Fahrzeug etwas überschätzt ;-)
Auch das ist leider ein Anblick den wir öfters sehen müssen. Die Abfallentsorgung in Südamerika ist leider nur sehr sporadisch gelöst.
Strassen durch tiefe Schluchten und hohe Berge gehören dazu.
Auf peruanische Art wäsche trocknen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen