Nach einem äusserst gemütlichen Grenzübergang nach Peru, wo wir
dem Zollbeamten wiedereinmal tatkräftig unter die Arme griffen damit
alles auf unseren Papieren stimmte, machten wir uns auf Richtung San
Ignatio. Begleitet wurden wir von Juan, einem spanischen
Rucksacktouristen der mit uns die Mittagspause überbrückt hatte und
in die gleiche Richtung fahren wollte. Schnell kamen wir ins Gespräch
und die Fahrtzeit war sehr kurzweilig bis wir nach einer Kurve auf
ein Pannenfahrzeug trafen, das wir kannten. „Ach du meine Güte,
das Auto gehört doch Brian und Kim“. Kaum fertig gedacht, kamen
sie auch schon hinter der hochgeklappten Motorhaube hervor. Wir
stoppten sofort und erkundigten uns nach dem Problem. Sie fuhren die
selbe Strecke durch den Schlamm vor der ecuadorianischen Grenze und
zerschlissen dabei ihre Kupplung. Die steilen Berge von Peru taten
dann ihr übriges und die Kupplung war total dahin. Mit Brian und Kim
haben wir schon einiges auf der Reise zusammen erlebt. Das erste mal
trafen wir sie in Guatemala und anschliessend immer wieder per Zufall
auf der Route unserer Reisen. Nun schulg der Zufall ein weiteres mal
zu und wir konnten unseren Freunden glücklicherweise Helfen. Da auch
ihr Fahrzeug einiges wiegt, konnten sie nicht mit einem normalen Auto
abgeschleppt werden. Gut kamen wir mit unserem Pfüdi um die Kurve.
Wir zogen sie dann die restlichen 17km nach San Ignatio wo sie in
einer Werkstatt Hilfe fanden.
Nach einem netten Abend mit Brian und Kim an dem wir das Ankommen in
Peru mit dem traditionellen Drink, Pisco Sour genossen, machten wir
uns am nächsten Tag auf ins nächste Abenteuer und liessen unsere
Freunde zurück in der Hoffnung, dass auch sie nicht allzu lange da
gefangen bleiben.
Unser erstes Ziel in Peru war der Gocta Wasserfall im Amazonasgebiet.
Mit 771m Höhe sind sie die dritthöchsten Wasserfälle der Welt.
(Dies wurde uns zumindest gesagt;-))
Mit einer 5h Wanderung kann man zu dem Wasserfall gelangen und die
erstaunliche Höhe erfahren. Im kleinen Dörfchen Cocachimba durften
wir dann mitten im Dorfplatz campieren um am nächsten Morgen in
aller Frühe zu den Wasserfällen zu wandern. Ganz in der Nähe der
Wasserfälle befinden sich auch die Ruinen von Kuelap. Diese schönen
Ruinen stehen leider etwas im Schatten von Machu Picchu; Sind aber
auf jeden Fall sehenswert und kosten ein wenig faches der
Hauptartaktion. Die Distanz auf unserer Karte ist etwa 2cm also
dachten wir nach der Wanderung zu dem Wasserfall können wir die
kurze Strecke zurücklegen. Was wir natürlich nicht wussten ist,
dass die letzten Kilometer Naturstrassen um ein ganzes Bergtal führt
und wir in tiefem Schlamm durch die Bergdörfer zirkeln müssen. Uns
machte es Spass und wir genossen die einmalig schöne Bergkulisse
auf der Fahrt zu den Ruinen. Beim Eingang angekommen, war es bereits
zu spät um die Ruinen anzuschauen und wir vertagten die
Besichtigung. Auf dem Gipfel wo sich der Eingang befindet, wird
fleissig gebaut. Sie errichten eine Gondelbahn, damit die lange Fahrt
auf der teils mühsamen Strasse nicht mehr nötig ist und so
hoffentlich mehr Touristen angelockt werden. Leider wurden wegen der
Neuerungen auch die Camping Bestimmungen geändert und es ist nicht
mehr möglich beim Eingang zu übernachten. Wir wurden dann aber 200m
weiter unten herzlich bei einer Frau aufgenommen und durften dort
unser Auto am Strassenrand abstellen und schlafen. Am nächsten
Morgen durchforschten wir die Ruinen. Das aller Beste; wir waren ganz
alleine. Die Busse mit den Tagestouristen müssen zuerst die lange
Strecke hochfahren und die Strasse ist bis 8 Uhr gesperrt. So blieben
uns mehr als 2 Stunden Einsamkeit mit den uralten Ruinen von Kuelap.
Ein wunderschönes Erlebnis, bei dem das herrliche Wetter auf dem
Berggipfel sicherlich sehr geholfen hat. Gesättigt mit Kultur und
Sonnenschein, nahmen wir die Fahrt Richtung Cajamarca auf. Zuerst
durften wir die enge Naturstrasse den Berg hinunter Fahren was eher
etwas mühsam war, da wir nun einigen Fahrzeugen mit Tagestouristen
kreuzen mussten. Aber auch dass war in einiger Zeit geschafft und wir
freuten uns als wir auf der Teerstrasse wieder schneller unterwegs
waren. Da in dieser Gegend nicht viel Verkehr herrscht, werden die
Strassen auch nur minimal ausgebaut. So ist auf der ganzen Strecke
nur eine Spur befahrbar und das Kreuzen mit entgegenkommenden
Fahrzeugen ist manchmal etwas schwierig. Was wir aus den Karten
vermuteten aber noch nicht wussten war, dass uns die Strasse über
unglaubliche Bergkulissen und in eine riesige Schlucht führt. Was
sich dann auch in der Fahrtzeit widerspiegelte. Für nur 200 km waren
wir mehr als 7h unterwegs und legten mehr als 5000 Höhenmeter
zurück. Unser Tagesziel hatten wir bereits unten im Tal über den
Haufen geworfen als wir sahen, wo uns die Strasse wieder hinauf
führen sollte. Also suchten wir eine nähere Möglichkeit zu
nächtigen und befanden das kleine Städtchen Celedin als gute
Möglichkeit. Hundemüde nach den unzähligen Kurven, die wir fast
mit Nackenstarre büssten, nahmen wir uns ein günstiges Hotel für
die Nacht.
Am nächsten Tag wollten wir die Strecke nicht mehr so weit wählen.
Wir waren immer noch geprägt von den unglaublichen Bergen die wir am
Vortag durchfuhren. So wollten wir nur bis zu einer Lagune fahren um
dort etwas Energie zu tanken und einen guten Fisch zu essen. Das
genau das Osterwochenende startete hatten wir völlig vergessen und
so waren wir im grössten Jubel-Trubel an der Lagune unter tausenden
Einheimischen, die sich die Grünflächen streitig machten. Was blieb
uns da weiter übrig als an einen ruhigeren Ort zu wechseln. Da die
Lagune so schön war, entschlossen wir uns auf das Wasser zu
flüchten. Kurzerhand holten wir das Faltkanu vom Dach, das ohnehin
schon viel zu lange nicht mehr runter durfte und machten einen
Paddelausflug auf dem See. Die wahrscheinlich beste Idee einer ganzen
Woche. Die gut 30 Leute, welche für uns extra den Platz wechselten,
um das Schauspiel, wie zwei Gringos ein Boot zusammenbauen besser
sehen zu können, animierte uns, das Boot in Rekordzeit
zusammenzubauen. :-)
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Unser Pfüdi wird als Abschleppauto eingesetzt.
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Mitten durch die Reisfelder Perus. |
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Wer Christian findet hat gute Augen und kann sich auch vorstellen wie gross die Wasserfälle sind. |
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Ganzjährlicher Regen |
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Die Ruinen von Kuelap bestechen durch Ihre wunderschöne Lage auf dem Berg... |
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und durch die Natur die langsam die Stadt zurückeroberte |
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Das Nebelmeer hatte uns fast verschlungen. |
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Die Lamas zwischen den Ruinen werden als automatische Rasenmäher gehalten. Und da Kuelap auf riesigen Stadtmauern gebaut ist, können sie auch nicht weg. |
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Die schöne Aussicht beim Rückweg entschädigt jedes einzelne Schlagloch in der Strasse. |
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Wir sind froh macht unser Pfüdi die Drecksarbeit für uns ;-) |
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Die Kreativität der Faulen hat keine Grenzen. Da wird auch mal ein Stacheldraht für die frisch gewaschene Wäsche genommen. |
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Die schmale Bergstrasse auf 3600m |
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Da konnten wir schon erkennen wie weitläufig unsere heutige Fahrt werden wird. |
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Paddelausflug auf der Laguna Sausacocha. |
Schöne Bilder! LG und weiterhin gute Fahrt!
AntwortenLöschenPatrol forever für solche Strecken :)
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