Nachdem wir die Tage an der Küste in
vollen Zügen genossen, hiess es für einmal etwas Strecke
zurücklegen und in die Bergwelt von Ecuador eintauchen. Wir endeten
im Nationalpark Caja. Ein Wanderparadies, indem auch mehrtägige
Touren durch die sumpfige Seelandschaft vorbei an den zahllosen
Wasserfällen in mitten des Hochgebirges Ecuadors möglich sind. Das
Sumpfgebiet hat einige gut ausgebaute Wanderwege und andere, welche
eher kleine Trampelpfade ähneln. Durch den Regen in den vergangenen
Tage, verwandelten sich die Wanderwege zu kleinen Bächen und unsere
Routenplanung wurde damit sehr eingeschränkt. Wir entschieden uns
für den bestausgebauten Pfad um nicht im Sumpf stecken zu bleiben
und die Füsse etwas trocken zu halten. Die kleine halbtägige
Wanderung um den See war schön, verlangte jedoch kaum Schweissperlen
ab. ;-)
Gut gelaunt, wagten wir uns in eine
neue Stadt namens Cuenca. Wie bis anhin ist auch diese Stadt grösser
als vorerst angenommen und wir standen vor der Wahl, wie wir die Zeit
in der Stadt verbringen möchten. Zur Auswahl stand ein Campingplatz
in Stadtnähe, der eher etwas laut und uns 30 Doller kosten würde,
oder ein Hotelzimmer in Zentrum nähe mit eigenem Bad und heisser
Dusche, was auf 3000 Meter mehr als willkommen ist. „Schärre,
Stei, Papier“, ist bei solch schwierigen Entscheidungen unser
Freund und beim zweiten Versuch, klappte es dann auch. Fabienne
gewann und wir fuhren Richtung Hotel. Mitten im Zentrum versteckte
sich hinter einem kleinen Eingangsbogen ein frisch renoviertes Hotel
mit sehr viel Charme. Schon beim Betreten des alten Ziegelsteinbodens
und dem Blick entlang des Kronleuchters zur hohen alten Holzdecke,
freuten wir uns über die Entscheidung. Nach einigen Minuten plaudern
mit dem deutschen Eigentümer, bot er uns eines seiner schönsten
Zimmer zum gleichen Preis an, was wir dankend annahmen. Unser Auto
fand einen sicheren Platz bei der Hutfabrik, des Schwiegervater des
Hoteleigentümers und wir wurden zu einer Führung in der Hutfabrik
eingeladen. Erstaunlicherweise ist der sogenannte „Panama-Hut“,
einer der ersten Hüte, welche in der Fabrik hergestellt wurden.
Durch einen „dummen“ Zufall, wurde der in Ecuador hergestellte
Hut zum weltberühmten „Panama-hat“. US amerikanische Arbeiter in
Panama brauchten einen Sonnenschutz und benutzten dafür den gut
geflochtenen Sonnenhut aus Ecuador. Auf die Frage was das für ein
Hut sei, war die Antwort: aus Panama. Daher entstand der Name
Panama-Hut. Die Fasern des Toquillastrohs, welche für den aufwendig
geflochtenen Hut verwendet werden, wachsen lediglich an der
ecuadorianischen Küste und werden zeitintensiv getrocknet und in
dünne Fasern zerlegt. Kaum vorzustellen, dass für die beste
Qualität mehrere Monate flechten nötig ist. Die handgewobenen Hüte
sind bereits ab 40 Doller zu erhalten, wobei die Preise ins
unermessliche steigen können.Wir haben uns also trotz toller Führung
keinen Hut geleistet. Diese sind einfach zu gross für unser kleines
rollendes Haus. Weiter ging es ins Stadtzentrum, wo wir wiederum
positiv überrascht wurden. Die Stadt ist sehr gepflegt und wie in
fast jeder südamerikanischen Stadt türmt eine gigantische Kirche im
Stadtzentrum. Beim Betreten der Kirche stach uns das Werbeplakat zur
Kirchenführung mit Besichtigung der unterirdischen Grabstätten und
das Besteigen des Kirchenturmes ins Auge. Die nächste Tour sollte in
15 min. Starten, wofür wir ein Ticket kauften. Die 15 min.
Wartewartezeit liessen wir nicht ungenutzt und machten uns auf die
Suche für neue Speicherkarten. Wir endeten mit einem kleinen Spurt
durch die halbe Stadt um schliesslich mit 5 min. Verspätung an der
Führung teilzunehmen;-) Es ist immer wieder überraschend wie viel
Zeit und Geld in das Erbauen einer Kirche gesteckt wurde, und wie
einfach die Leute im Land lebten.
Wir bekamen einen Einblick in die
Katakomben der Kirche und danach einen sensationellen Blick über die
Stadt Cuenca vom Turm der neuen Kathedrale. Nach einem ungewohnt
köstlichen Frühstück, dass wir ansonsten nur selber so gut
hinkriegen ;-) machten wir uns auf den Weg zu einem kleinen Dörfchen,
dass durch Inkas in Zeiten der Kolonialisierung gegründet wurde und
heute noch sehr viel der indigenen Kultur behalten hat. Wir hofften
beim Besuch des sonntäglichen Marktes auf einige traditionelle
Einwohner des Dorfes zu treffen. Schon unser Gastgeber in dessen
Garten wir freundlich aufgenommen wurden, stimmte uns darauf ein. Er
war typischer Weise mit 3/4 Hosen, langen Strümpfen, Filzhut und
schwarzer Filzponcho gekleidet und dazu die traditionell langen Haare
zu einem Zopf zusammengebunden. Freudig machten wir uns am nächsten
Morgen auf in das Dörfchen und stöberten durch die verschiedenen
Märkte. Wir deckten uns mit vielen frischen Früchten ein und
bestaunten das fleissige Markttreiben im kleinen Dörfchen. Durch den
Besuch von Saraguro befanden wir uns bereits auf der richtigen
Strasse, welches uns weiter Richtung Süden bringen soll. Einen ganz
kleinen und gemütlichen Zollübergang hatten wir uns für den
Grenzübergang nach Peru ausgesucht. In La Balsa werden nur wenige
Fahrzeuge im Tag abgefertigt und wir wollten für einmal einen
ruhigen Zoll erleben ;-). Zudem führte uns die Strasse in die
Berglandschaft von Peru. Die Strasse war teilweise etwas schwierig zu
befahren, da wir uns immer noch in der Regenzeit befanden und auf uns
warteten bis zum Zoll 70km Naturstrassen. Das machte natürlich
Christian und auch Pfüdi umso mehr Freude. Endlich mal wieder im
Dreck spielen. Mit einem Lächeln im Gesicht kamen wir an den Zoll
und mussten erst mal warten. Der Zöllner ist am Mittagessen
;-)...und warteten...und wir warteten. Der Grenzübergang wird
zurecht als „gemütlich“ angepriesen, den nachdem der Zöllner
auf der ecuadorianischen Seite fertig gegessen hatte, warteten wir
nochmals eine Stunde am peruanischen Zoll bis auch da der Zollbeamte
sein Mittagsschlaf hinter sich gebracht hat. So hatten wir während
den 4 Stunden genügend Zeit im Reiseführer für unser folgendes
Abenteuer „Peru“ Informationen zu sammeln.
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Da wollen wohl beide aufs Foto. |
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Mit grossen Schritten versuchen wir die Füsse trocken zu behalten. Man könnte natürlich auch aussenrum gehen, macht aber nur halb so viel Spass ;-) |
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Fabienne hat eine ganz spezielle Technik ihre Füsse vor dem Wasser zu schützen... |
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In Cuenca erfahren wir mehr über die Produktion von Panamahüten in Ecuador. |
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Der Zustand der gewobenen Hüte vor dem Formen. |
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Ein Mitarbeiter imprägniert die frisch geformten Hüte. |
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Sie würden uns so gut gefallen, aber wir haben einfach kein Platz dafür in unserem Pfüdi. |
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Cuenca bietet viele schöne alte Gebäude in der Innenstadt. |
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Die neue Kathedrale ist gegenüber der alten am Hauptplatz erbaut worden. |
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Die kleine Version der berühmten Hüte können wir bei der netten Dame für einen Dollar kaufen. Zu sehen, wie sie von Hand so klein und exakt geflochten werden ist eindrücklich. |
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Im Süden Ecuadors fahren wir durch scheinbar unberührte Natur. |
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Die Saraguros leben noch immer stolz und traditionell. Sie verehren den Mais als wichtigste Pflanze für Ihre Kultur. |
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Christian kauft sich eine neue Kappe für die kalten Abende. Die netten Damen wollten ein Bild mit dem grossen Gringo. |
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Trotz der kühlen Temperaturen tragen die Männer stets kurze Hosen. |
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Wir sind fast alleine auf der Strecke. |
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Plötzlich hatten wir den Bus vor uns auf der Schlammpiste. Zum Glück konnten wir ihn kurzerhand überholen. Er hatte ganzschön zu kämpfen mit den Bedingungen. |
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Kurz vor dem Zoll war dann wieder trockene Piste angesagt. |
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Das Zollgebäude in "La Balsa" war überschaubar. |
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