Sonntag, 20. März 2016

Ecuador: Kleines Land, grosse Natur

Schon sehr viel Positives hatten wir von Reisenden über Ecuador gehört und freuten uns umso mehr es selber zu sehen. Unsere Pläne waren sehr unterschiedlich und hingen hauptsächlich von einer Entscheidung ab: Wollen wir auf die Galapagosinseln oder nicht. Wir hatten schon einige Tage nach günstigeren Angeboten gesucht und uns informiert. Die Buchungsseiten häufen sich, wenn es darum geht, ein vermeintlich günstiges Angebot zu kriegen. Nach einigen Tagen und eher schlechtem als rechtem Internet, hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir am Flughafen in Guayanquil direkt nach einem Angebot suchen. So hatten wir noch einige Tage im Inland von Ecuador die wir verplanen konnten. Als erstes Ziel stand die Überquerung des Äquators an. Nun, da wir uns auf der Südhalbkugel der Erde befanden, hatten wir offiziell wieder Sommer. Die Panamericana wird durch den Äquator durchtrennt und an dieser Stelle, haben sie eine Sonnenuhr als Zeichen gebaut. Eindrücklich erklärt wird, dass die ersten Europäer den Äquator über 200m falsch vermessen hatten und daher die ersten Denkmäler am falschen Ort platziert wurden. Unser GPS und das neue Sonnenuhrdenkmal stimmte also überein und Fabienne betrat zum ersten mal die Südhalbkugel :-) In einem grossen Bogen ging es um die Hauptstadt Quito zum Kratersee Quilotoa. Da wir eher spät und im strömenden Regen in Quilotoa ankamen, entschieden wir uns das Übernachtungsgeld für einen Stellplatz zu sparen und am Hauptplatz im Dörfchen zu übernachten. Den Regen überbrückten wir mit einem guten Film, welche uns leider langsam ausgehen;-). Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht, wachten wir ohne Regen auf und nutzen das gute Wetter für die Wanderung um den Kratersee. Mit uns kam Olaf aus Deutschland der zusammen mit seiner Frau Barbara und Ihrem schönen Landcruiser in der Nacht neben uns parkierten. Wir unterhielten uns übers Reisen und hörten Ihre Begeisterung für Afrika heraus, dass sie vorher schon ausgiebig bereist haben. Schöne Begegnungen mit Reisenden ergeben sich zum Glück immer wieder. Wie so häufig auf über 3500 Meter gehen wir langsam um genug Sauerstoff zu kriegen. Sobald die Sonne in den See schien, reflektierte das Wasser die grüne Umgebung. Bisweilen gehört der Vulkansee Quilotoa zum beeindruckendsten See auf unserer Reise.
Ein weiteres Naturspektakel erwartete uns weiter südwärts in der Nähe von Baños. Zurzeit ist der Vulkan Tungurahua aktiv und speit Lava. Wir entschieden uns auf den danebenliegenden Berg zu fahren, eine Nacht dort zu verbringen um in der Nacht oder am nächsten Morgen eine gute Sicht zu haben. Unser Plan ging jedoch nicht ganz auf. Bei der Anfahrt fuhren wir in so dichten Nebel, dass wir nicht mal die eigene Hand vor dem Gesicht sehen konnten. Die Restaurantbesitzer redeten uns noch gut zu und meinten, dass sich der Nebel spätestens in der Nacht verziehen würde. Dies war leider nicht der Fall und die Sicht auf den Vulkan blieb uns verwehrt. :-( Wir hatten genug vom Nebel und Regen in den Bergen und flüchteten Richtung Guayaquil um den Kurztrip zu den Galapagos zu buchen. Angekommen in der 2.2 Millionenstadt bei warmen 32 Grad, gingen wir zum Flughafen. An den Schaltern versuchten wir ein gutes Angebot für den Flug zu kriegen und dann auf eigene Faust die Inseln zu erkundigen. Mit viel suchen und fragen, hätten wir auch ein solches gekriegt. Nur ist der Flug lediglich ein Bruchteil der anfallenden Ausgaben. Per Zufall fanden wir ein günstiges Last Minute Angebot für eine Kreuzfahrtschiff mit Flug und Vollpension....und trotzdem entschieden wir uns dagegen....Die letzten 8 Monate durften wir so viele schöne Sachen erleben und haben uns einiges gegönnt. Wir haben immer noch ein paar Monate Reisen vor uns und haben weitere Träume für unsere Zukunft, bei denen uns die 3'000 Dollar bestimmt helfen, diese zu verwirklichen;-) Zudem gehören die Galapagos bereits zu einem gefährdeten Naturschutzgebiet, da die Anzahl Touristen von Jahr zu Jahr steigen. Es scheint so, als könnten die Galapagos gut auf uns verzichten ;-)
Nach der Entscheidung viel uns ein Stein vom Herzen und wir waren froh, die Stadt wieder zu verlassen. Neue Destination: GUTES Wetter und Strand ;-) An der Küste angekommen, kamen wir bei einem sehr netten Schweizer namens Christian unter, der einen grossen Campingplatz mit Ferienhäuschen aufgebaut hat. Von dort aus unternahmen wir den Ausflug zu den „Galapagos für Arme“. Es erwartete uns eine 2 stündige Bootstour, eine kleine Wanderung auf der Isla de Plata, schnorcheln und vor allem Tiere. Unser Highlight waren die schwimmenden Meeresschildkröten und der Blaufusstölpel. Dieser Ausflug für je 40 Dollar hat sich auf jeden Fall gelohnt und machte die Entscheidung gegen die Galapagos mehr als erträglich ;-)

Am Equator kochen wir uns ein feines Fondue mit Schweizer Kirsch als Beilage


Wir überqueren den Equator...zumindest jemand von uns ;-)
Die ersten Alpacas laufen uns vor die Linse. Willkommen in Südamerika


Der Kratersee zeigte sich uns von der schönsten Seite.


Der anhaltende Regen macht auch den Strassen zu schaffen. Hier wurde die Brücke weggeschwemmt. Da in Ecuador alles etwas langsamer läuft, brauchen sie schon mehr als einen Monat um mit dem Wiederaufbau zu beginnen.


Unsere Flucht ins schönere Wetter hat sich absolut gelohnt.
Ein super Spot um Vögel zu beobachten. Unzählige Geier...
....Albatros; Einer der grössten Vögel der Weltmeere.
Für die industrielle Produktion von Camerones (Garnelen) werden die Meere leergefischt, um aus den Fischen Fischmehl zu machen. Das Fischmehl wird wiederum als Nahrung für die Garnelen gebraucht.
Auf der Insel "Isla Plata": Die Silberinsel

Der Blaufusstölpel

Die Vögel haben keine Angst vor Menschen. Man kann froh sein, wenn sie sich nicht auf einem niederlassen ;-)
Sehr beeindruckende Tiere!



Der Ausflug auf die Isla Plata hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt




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