Viele Argentinier sagten uns,
dass der Winter die bessere Jahreszeit sei um den Norden Argentiniens
zu bereisen. Es ist nicht so brütend heiss und man kann alle
Sehenswürdigkeiten in der freien Natur ohne Einplanung der
Mittagshitze machen. Die Temperaturen gehen in den Regionen um
Cordoba bis hoch nach Missiones öfters über die 40°C Marke
Im Dezember, wenn das Klima am
heissesten sei, könne man manchmal mittags nicht mehr auf den
Strassen fahren, da der Teer langsam flüssig wird.
Wir konnten es fast nicht
glauben, dass wir im Moment nur etwas mehr als 15°C hatten und die
Nächte immernoch knapp am Frost vorbei gehen. Die Bäume sind schon
teilweise Kahl und es stimmt einem winterlich, wenn man die
Argentinier dick eingepackt und mit Wollmütze im Stadtpark ihren
„Mate“ trinken sieht. Die Gepflegtheit der Lokalen eine lange
Siesta zu machen, sehen wir in den Sommermonaten als sicherlich klug
an, dass aber im Winter ebenfalls alle Geschäfte von 13.00 bis 17.00
geschossen sind, macht für uns keinen Sinn mehr.
So fuhren wir von einem kleinen
Dorf zum Anderen, immer Richtung Norden. Das finale Ziel in
Argentinien sollen die Iguazu Wasserfälle sein. Doch unterwegs
konnten wir noch vieles Erleben. Schon bevor wir in die Provinz Entre
Rios einfuhren, konnten wir erkennen, warum dieses Gebiet „zwischen
Flüssen“ heisst. Über unzählige Brücken fuhren wir in die Stadt
Santa Fee und wieder über unzählige Flüsse hinaus aus der Stadt.
Die ganze Gegend erscheint Überflutet und die Leute machen den
Eindruck als würde sie sich damit sehr gut arrangiert haben. Das
Leben findet für viele hauptsächlich ärmere Leute auf den Booten
statt, die im Wirrwarr der Flüsse umherfahren. Als wir etwas
ausserhalb der Städte auf einem gemeindeeigenen Zeltplatz unser
Nachtlager direkt am Fluss einrichten, entspannten wir nach drei
langen Fahrtagen wieder und genossen den sagenhaften Sonnenuntergang.
Nach einer ruhigen Nacht in der wir genug Zeit fanden uns über
unsere nächsten Anfahrtsorte zu informieren, steuerten wir das
Sumpfgebiet von Ibera an. Als grösster Süsswasserspeicher
Südamerikas soll das Sumpfgebiet viele Tiere beherbergen. Da die
Landstrassen nicht so schnell befahrbar waren, machten wir noch eine
Pause in Mercedes. In dieser Stast liegt Gaucho Gil vergraben. Er war
der „Robin Hood“ von Argentinien und wird noch heute von jährlich
über 200'000 Pilgern in Mercedes geehrt. Am nächsten Tag konnten
wir dann die 100km Staubstrassen bis zur kleinen Kolonie Carlos
Pellegrini fahren und kamen im Paradies an. Wir konnten unser Glück
kaum glauben, der Zeltplatz war leer, sauber, gepflegt und an einem
wunderschönen Plätzchen direkt am See. Sofort schrieben wir uns für
2 Tage ein und holten unsere Stühle aus der Versenkung. Nach vielen
Tagen Stadt und Fahren hatten wir uns die Erholung verdient und
liessen uns in mitten der Natur nieder. Die freundlichen Besitzer des
kleinen Platzes fragten uns, ob wir am nächsten Tag eine Bootstour
in die Sumpfgebiete buchen wollen. Da waren wir natürlich sofort
dabei. Wie wir gelesen hatten, soll es in dem riesigen 1'300'000ha
Sumpfgebiet Sumpfhirsche und sogar Jaguare geben.
Am Abend assen wir mit Paulo
einem Argentinier ein traditionelle Parilla und fanden mit Ihm noch
einen weiteren Gefährten für die morgendliche Bootstour.
Um 10 Uhr morgens fuhren wir
los in die Gewässer auf der Suche nach Wildtieren und den
schwimmenden Inseln. Letztere sind Planzen die sich nur durch die
Wurzeln an Ort und Stelle halten und die Höhenschwankungen des
Sumpfes soweit mitmachen bis die Wurzeln abgerissen werden. Dann
treiben sie vom Wind getragen dorthin wo die Wurzeln wieder greifen
und halten sich dort für die nächste Zeit fest. Die teilweise bis
zu einem Meter dicken Inseln werden so gross, dass man ohne Probleme
Häuser darauf bauen könnte. Rund herum um diese Inseln befindet
sich die weniger Tiefe Sumpflandschaft die die Lebensgrundlage für
den Sumpfhirsch bietet. Unsere Bootstour brachte uns an vielen
Vogelbauten, Wasserschweinen und zu guter Letzt an Sumpfhirschen
vorbei bevor wir dann mit vollen Speicherkarten und Hunger wieder zum
Zeltplatz zurückkehrten. Gerade so recht angekommen wurden wir zu
einem Locro eingeladen. Die lokalen Herren vom Dorf haben sich einen
riesigen Topf Locro Suppe gemacht und wollten uns auch daran
teilhaben lassen. Sehr lecker, obwohl der verwöhnte Schweizer Gaumen
einiges Ungewohntes herausschmeckte. So wird in der Suppe sehr viel
Fleisch gekocht, dass in der Schweiz auf keinem Teller mehr landet.
z.B die ganzen Klauen eines Kalbes, Darm, Sehnen, Magen und auch
Knochen findet man mit etwas Glück in seinem Teller. Am späteren
Nachmittag machten wir eine ausgedehnte Wanderung in die Sumpfgebiete
soweit wir laufen konnten und fanden nochmals Hirsche und unzählige
Wasserschweine, die sich in der Sonne trockneten. So ging auch der
zweite Tag in diesem speziellen Naturpark zu ende. Leider stand am
nächsten Tag der Aufbruch an. Wir wären gerne noch einen Tag
geblieben aber leider hatte der Wetterbericht regen angesagt und
lediglich eine Dreckstrasse führt aus dem Park. Da die Strassen im
Norden nur sehr selten befahren wird und die Verhältnisse bei Regen
fast unmöglich werden, wollten wir das Risiko nicht eingehen und
verliessen diesen zauberhaften Ort. Die letzte Provinz Argentiniens
stand auf der Anfahrtsroute. Misiones ist bekannt für 2
aussergewöhnliche Sehenswürdigkeiten. Das eine sind die Jesuiten
Siedlungen der ersten katholischen Einwanderer im Indianergebiet der
Guarani. Das zweite sind die imposantesten Wasserfälle der Welt, die
Iguazu Wasserfälle. 275 Wasserfälle stürzen sich mitten aus dem
Dschungel über 80m in die Tiefe und bilden so die zweit grössten
Wasserfälle der Welt. Über 2,7km lang erstrecken sich die
Wasserfronten. Eine unglaubliche Wassermenge treibt eine
unaufhörliche Gischt (Sprühnebel) in die Höhe und nässt den
umliegenden Regenwald und unzählige Touristen;-). Schöne Gehwege
führten uns an die Wasserfälle heran und wir konnten aus nächster
Nähe die Gewallt und das Donnern des Wassers erleben. Da die Fälle
ebenfalls die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien bilden,
konnten wir zum ersten Mal Brasilien sehen. Für die Besichtigung der
Argentinischen Seite benötigten wir einen vollen Tag. Unglaublich
wie gross die Fälle sind und wie weitreichend das Areal.
Da die
Wetterprognosen für den nächsten Tag schlecht waren und wir am
liebsten bei Sonnenschein die Fälle auf der brasilianischen Seite
besichtigen wollten, machten wir nach dem Besuch der Wasserfälle
noch einen Pausentag bevor wir uns die brasilianische Seite
anschauten. Da nicht weit von den Iguazu Wasserfällen das
zweitgrösste Wasserkraftwerk der Welt gebaut wurde, wussten wir
genau was wir mit unserem Pausentag anfangen konnten. Bevor wir aber
die Kraftwerke anschauen konnten mussten wir noch den Zoll nach
Brasilien überqueren.
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Die Palmen zeigen uns, dass es hier in Cordoba oft wärmer ist als zu unserer Zeit. |
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Rio Paraná |
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Eine Wildkatze wurde von den Parkwächtern aufgenommen und begleitet sie jetzt auf Schritt und Tritt. |
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Ein Southern Screamer läuft mit seinen Jungen entlang des Seeufers. Falls man sich zu nahe begiebt, greifen beide Partner an und schreien sehr laute Krächzer. Daher der Name südlicher Kräher. |
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Ein Flussschwein während dem fast ununterbrochenen Fressen. |
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Ein Nest voller Kaimane entdeckten wir im Dickicht einer schwimmenden Insel. |
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Ein Sumpfhirsch Weibchen unterwegs in tiefen Schlamm. Die Beine sind auch ohne den Schlamm immer dunkel gefährbt und wenig behaart. |
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Locro soll uns für den Nachmittag stärken.... |
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Vielen Dank für die nette Einladung. |
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Wildbienen in den Bäumen des Sumpfes. |
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Das Gürteltier floh schnell in die Büsche als es uns entdeckte. |
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Sonnenbaden in den kühleren Wintertagen. |
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Auf wiedersehen Colonia Carlos Pellegrini. Es war wunderschön. |
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Wir fanden dieses grandiose Feuer auf unserem Weg und nutzten die Glut gleich als Möglichkeit ein Brot zu backen. |
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Die Ruinen der grossen Kirche von San Ignatio Mini zeugen von der Zeit als die Jesuitischen Missionare die Indianer in die westliche, christliche Welt führen wollten. Imposant wie 3 Jesuiten mehrere Tausend Indianer an ein Sesshaftes, Monogames Leben gewöhnen konnten. |
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Das Ratshaus, wo Gemeindeentscheide gefällt und die tägliche Arbeit verteilt wurden. |
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Unterwegs zu den Iguazu Wasserfällen. |
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Der Schlund des Teufels. So wird dieser Teil der Wasserfälle genannt. |
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Zauberhafte Landschaften wo die Wasserfälle aus dem Wald fliessen. |
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Begleitet werden wir überall von den Waschbärartigen Cuati. Als lieblings Beschäftigung stehlen sie das Essen von Touristen. |
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Wachsame Beobachter sitzen auf den Bäumen und schauen ob es was zu ergattern gibt. |
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