Es ist ein unbeschreibliches
Gefühl über die riesigen Salzflächen des Salar de Uyuni zu Fahren.
Damit das Abenteuer umso mehr Spass macht und wir mehr Sicherheit
haben, verabredeten wir uns in Uyuni mit unseren Freunden Constantin
/ Paula und den kanadiern Brett / Una. Zum Schutz unserer Fahrzeuge,
damit sie nachher nicht gleich weg rosten, liessen wir einen
Unterbodenschutz ansprühen. Anschliessend starteten wir unsere Fahrt
und suchten einen Pfad über die weisse Fläche. Der Salzsee war in
dem Moment so trocken, dass man mit 100kmh über harten
spiegelglatten Salzboden donnern konnte. Wir steuerten eine Insel auf
der Salzfläche an da wir uns dort eigentlich Windschutz vor dem
unerbitterlichen kalten Wind erhofften. Die kleine Insel TNA wird
nach einer unterhaltsamen Suchaktion unser Stellplatz für 2 Tage.
Auf der Insel gibt es ausser vielen Kakteen und einigen Chinchillas
nichts. Keine anderen Menschen sehen wir für die nächsten 2 Tage.
Als der erste Abend anbricht und die Sonne sich farbenfroh am
Horizont abmeldet beginnt der Kampf mit dem Wind. Ein
ununterbrochener Windstrom in Eiseskälte zieht durch unser Camp. Nur
im Windschatten unseres Pfüdis halten wir es noch eine Stunde aus
bevor wir uns schon um halb acht in die Autos begeben. Es war einfach
zu kalt. So kuschelten wir uns unter unsere Decken und schauten einen
Film auf unserem Laptop. Draussen tobte der Wind und schüttelte
unser Auto durch. Um 11 Uhr nachts wurde es dann plötzlich still.
Die Nacht wurde vom hellen Mond und dem weissen Boden erhellt und der
Wind hatte sich gelegt. So schliefen wir ruhig ein. Am nächsten
Morgen war es umso schöner direkt auf dem Salar de Uyuni zu
erwachen. Die kalten Temperaturen wurden von der starken Sonne
schnell ausgeglichen und so machten wir uns morgens auf eine
Wanderung über die Kakteeninsel. Viele ausgetrocknete Kakteen lagen
herum und uns kam der Gedanke an ein wärmendes Lagerfeuer. An einem
windgeschützten Ort auf der Insel deponierten wir einige trockene
Kakteen für den Abend. Den restlichen Tag genossen wir die Stille
auf der riesigen Salzfläche und vergnügten uns surreale Fotos zu
knippsen. Am Abend bevor die Sonne unterging starteten wir unser
Feuer und sassen bis spät in den Abend hinein am wärmenden Feuer.
Am nächsten Tag ging das
Abenteuer weiter. Wir suchten uns auf der Südseite des Salzsees eine
Ausfahrt und starteten unsere Tour auf der Lagunenroute. Die genannte
Route ist eher ein Netz von Dreckstrassen die durch den fast nicht
besiedelten Teil von Boliviens Südwesten führen. Auf den folgenden
400km kamen wir an 4 Siedlungen vorbei. Teils fast nicht mehr bewohnt
und keinerlei Infrastruktur, wundert man sich, was die Einwohner da
bewegte ein Heim in dem Niemandsland zu bauen. Die Dreckstrassen
verlangten einiges den Fahrzeugen ab. 4X4 und gute Bodenfreiheit ist
auf der Route fast unerlässlich und so fühlten wir uns sehr wohl
mit unserem Pfüdi. Hier konnte er zeigen was er kann und tatsächlich
noch vielmehr könnte. Nicht nur die Strassenkonditionen waren
herausfordernd sondern auch die Höhe machte sich bemerkbar. Der
Grossteil der Route befindet sich zwischen 4300m und 4930m. Starke
Winde und kalte Temperaturen machten das Campen anstrengend. Mit
unseren Fahrzeugen sind wir zwar gut gerüstet, müssen aber vieles
draussen erledigen da das Bett den Innenraum beansprucht. Draussen
sitzen und kochen war aber nach Sonnenuntergang fast unmöglich. Umso
besser hatten wir noch unser Oztent dabei in das wir uns gemütlich
herein setzen konnten und mit einem Kocher etwas beheizten. Die
Landschaft in dieser Region ist atemberaubend und wir lassen uns Zeit
auf der Strecke für viele Stopps und Fotos. Die Nachtlager die wir
meist schon nach dem Mittag anfingen zu suchen hatten zwei Kriterien:
Nicht zu hoch gelegen und ein Schutz vor dem Wind sollten sie bieten.
Die Lagunenroute ist so wie es ihr Name schon verrät entlang vieler
einzelner Lagunen die hoch oben auf den Bergen mit verschiedenen
Farben und Formen locken. An der Laguna Colorada die in verschiedene
Rottönen überrascht suchten wir einen Übernachtungsplatz vom Wind
geschützt. In einem ausgetrocketen Flussbeet wurden wir fündig und
bekamen kurz vor dem eindunkeln noch Gesellschaft. Ein VW Bus mit
Gert / Claudia und ein Dodge Waldreise mit Stefan und Kristin, alle
Vier aus Deutschland, gesellten sich zu uns in das windgeschützte
Flussbeet. Am nächsten Morgen zwangen wir uns aus den gefrorenen
Autos und setzten uns an die Sonne um uns zu wärmen. Als Stefan beim
morgentlichen Check ein Schaden an seiner Vorderachse bemerkt werden
wir alle Tätig und versuchen ihm zu helfen. Mit vereinten Kräften,
viel Ideenreichtum und einem alten Reifen, konnten wir die
Achsschenkel so weit fixieren, dass sie eine Weiterfahrt riskieren
konnten. Nur kurze Zeit später bemerken wir ein Problem bei unserem
Pfüdi. Keine Leistung beim Anstieg auf fast 5000m. Wir dachten
zuerst es sei der kalte Diesel oder der wenige Sauerstoff. Doch wir
wissen von anderen Pässen, dass unser Turbodiesel leicht die 5000m
Marke schafft.Immer wieder stirbt uns der Motor weg und lässt sich
kaum mehr starten. Es windet Orkan mässig und lässt keine grossen
Pausen zu. Nach schon vielen Startversuchen wollten wir unseren Pfüdi
nicht weiter Stressen und wir liessen uns vom vorhin reparierten
Dodge ins nächste Camp herunterziehen. Was für eine unerwartete
Wende. Die Temperaturen und der Wind lässt eine Reperatur am Motor
kaum mehr zu und so hofften wir auf die Morgensonne am nächsten Tag.
Nach einem unruhigen Schlaf stehen wir schon früh auf und Christian
beginnt mit der Suche nach dem Übel. Wir vermuteten einen
verstopften Dieselfilter. Über 4 Stunden reinigten wir unseren
Filter von dem unvorstellbaren Dreck den wir anscheinend in Bolivien
aufgetankt haben. Sogar Kieselsteine finden wir im Filter. 5Liter
dreckfarbige Waschflüssigkeit später versuchten wir erneut den
Motor zu starten und hörten mit einem grossen Lächeln im Gesicht,
dass der Pfüdi wieder läuft wie eine Eins. Nun standen uns noch die
letzten 120km bevor bis wir die Chilenische Grenze erreichten und uns
in San Pedro de Atacama von der spannenden Tour erholen konnten.
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Uyuni ist 4x4 Land. Ausschliesslich Toyota Landcruiser und Nissan Patrol durchstreifen die gegend hier. |
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Unterwegs auf dem Salar. |
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Abendstimmung auf dem grossen Salzsee |
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Ausflug auf "unserer" Insel. |
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Ein Chinchilla grüsst uns. |
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Unser Reisegrüppli mit Hund Ella. |
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Beladen mit einem Kaktus machten wir uns auf den Weg. Der wird uns nochmal warmgeben ;-) |
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Steinformationen in denen man unendlich Bouldern könnte. |
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Kurz vor der Laguna Colorada. |
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Wasser auffüllen für unsere Dusche. Brrrr. |
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Unsere Scheiben am Morgen müssen zuerst wieder auftauen. |
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Dieselfilter waschen. Unvorstellbar was da raus kam. |
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Schneeballschlacht auf 4800m da ist man nach 5 Bällen schon wieder müde ;-) |
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So lässts sichs geniessen. Eine heisse Quelle entlang der Route wo wir glatt eine Nacht blieben. |
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Scheinbar endlose Weiten Richtung Atacama Wüste. |
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Wohin des Weges? Nur kurz auf Chile und dann nach Argentinien.... |
Einfach nur herrlich diese Bilder. Von Bolivien ist diese Ecke echt der Hammer, cool hattet ihr Zeit dafür! Wir hatten übrigens auch viel Staub gefressen dort, aber es war's allemal wert! Patrol forever, cheers und guten Abschluss Eurer genialen Tour, Simon & co.
AntwortenLöschenDanke vielmals euch allen. Bolivien war wirklich ein Abenteuer. Bleibt uns sicherlich als ein Highlight in Erinnerung. LG Christian und Fabienne
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