Das Strassennetz im Osten bzw.
im Hinterland von Bolivien ist nur spärlich ausgebaut, weshalb wir
auf dem Weg von Rurrenabaque einige Herausforderungen meistern
mussten. Erstmals informierten wir uns beim Busterminal, wie die
Strasse nach Trinidad ist. Da die Strecke bei Regen unbefahrbar und
diese mehrere hundert Kilometer überflutet wird, wollten wir
sichergehen, dass wir nicht vergebens in diese Richtung fahren. Mit
einer positiven Antwort fuhren wir Frühmorgens auf der staubigen
Strasse ins Hinterland. Die nächsten 3 Tage fuhren wir an kleinen
Städtchen, Jesuitensiedlungen und endloser Pampa vorbei. Die Pampa
ist das Zuhause vieler Wildtiere und so kriegten wir die
Flussschweine Capybara, Anakondas und Nandus vor der Linse. Den ersten Tag fuhren wir bis nach Trinidad.
Neben der Stadt fanden wir einen kleinen Schwimmsee. Am Ufer
richteten wir unser Schlafplatz für die Nacht ein. Am nächsten
Morgen fuhren wir bei Zeiten los, da wir nicht wussten wie die
Strassenverhältnisse bis zum nächsten Etappenziel sind. Auf den
ersten 300 km kamen wir gut vorwärts, bis unsere Tanknadel fast bei,
„E“ ankam und wir dringend Diesel benötigten. Bei den ersten
beiden Tankstellen wurden wir abgewiesen, da der Verkauf an Ausländer
nur bedingt möglich ist. Die Bolivianische Regierung subventioniert
den Treibstoff in Bolivien stark und möchte den Schmuggel aus dem
Land eindämmen, weshalb ein Touristenpreis festgelegt wurde. Dieser
ist 3 mal mehr als der einheimische Preis. Fast alle Tankstellen
werden Videoüberwacht und eine Registrierung der Fahrzeugnummer mit
Namen ist notwendig um zu tanken. Viele Tankstellen scheuen den
Mehraufwand und verkaufen deswegen gar kein Treibstoff an Ausländer.
Langsam wurde es immer knapper mit unserer Dieselversorgung. Als wir
dann mit den letzten Tropfen bei einer kleinen Tankstelle fündig
wurden und sie sich bereit erklärten wenigstens unsere
Reservekanister zu tanken, mussten wir mühsam das Auto mit den
Kanistern befüllen. Dies war auch nicht wirklich zeitsparend und
angenehm, aber was bleibt einem da anderes übrig. Danach konnten wir
wenigstens bis Santa Cruz weiterfahren, wo wir unser Tagesziel
setzten. In Santa Cruz ging das gleiche Spiel dann wieder los. Wir
bekamen einfach kein Diesel. Der Schmuggel mit Treibstoff Richtung
Brasilien ist in dieser Region zu gross. Mit Ach und Krach fanden wir
dann eine nette Dame die uns 4 mal unsere Kanister befüllte, so
waren wir nach einer guten Stunde an der Tankstelle wieder
abfahrbereit und nach einem langen Tag hundemüde. Da kam uns ein
gutes Steak zum Abendessen gerade recht.
Am nächsten Tag stand uns die
letzte längere Strecke vor dem Touristenort Sucre bevor, wo auch
unsere Freunde auf uns warteten. Um sie nicht länger warten zu
lassen, fuhren wir frühmorgens los. Eine unglaubliche staubige
Dreckstrasse fuhren wir für mehrere Stunden und langsam taten uns
die Arme weh vom Autofenster hoch- und herunterkurbeln. Jedes
vorbeifahrende Auto verursachte eine riesengrosse Staubwolke, vor der
wir das Innenleben des Patrols versuchten zu schützen ;-)
Kurz
vor dem Tagesziel legten wir eine Zwangspause ein. Wir fuhren an eine
Baustelle, setzten den Warnblinker und warteten erstmals. Nach 10
min. stiegen wir aus um uns zu strecken, liefen etwas herum und
setzten wir uns nach weiteren 20 min. wieder in den Wagen. Wir
liessen weitere Minuten verstreichen bis wir ausstiegen und uns bei
den weiteren Wartenden erkundigten, weshalb es nicht vorwärts gehe.
Ganz gelassen, meinte ein Herr, dass wir wegen den Arbeiten noch ca.
1 Stunden warten müssen. Zurück im Auto nahmen wir unsere Bücher
hervor und überbrückten die Zeit mit lesen. Langsam wurde es dunkel
und aus einer Stunde Wartezeit wurden zwei. Da sich auch das Buch dem
Ende zuneigte, erkundigten wir uns ein weiteres Mal. Auf dem Weg
sahen wir einige Motorradfahrer, die nach gut 3 Stunden warten in
einer ziemlich unbequemen Position auf ihren Rädern lagen und wir
waren froh, gemütlich in unserem kleinen Haus zu sitzen. Die
überraschende Antwortet lautete dann, dass wir weitere 3 Stunden
warten müssen. Da wir abends um 22:00 Uhr nicht mehr weitere 3
Stunden fahren wollten, suchten wir uns etwas abseits neben der
Baustelle ein Plätzchen um die Nacht zu verbringen. Ausgeruht legten
wir am nächsten Morgen die Strecke bis nach Sucre zurück.
Nach den langen Fahrzeiten der
letzten Tage, kam uns das Touristenort Sucre gerade recht. Endlich
Wäsche waschen, unsere Vorräte aufstocken, eine warme Dusche
geniessen und einen guten Kaffee trinken. Gesagt getan und die
zweieinhalb Tage waren schon wieder vorüber und wir nahmen unser
nächstes Reiseprojekt in Angriff. Auf uns wartete der grösste
Salzsee der Welt und eine wunderschöne Route mit dem Namen „Ruta
de lagunas“.
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Der südamerikanische Vogelstrauss "Nandu" |
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Baustelle in Mitte der Staubwüste. |
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Die Strassen hinterlassen ihre Spuren an unserem Auto. |
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Erntetransport in Bolivien. |
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Stau in der Pampa.... |
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Capybaras |
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Eine von vielen Fährübergängen in der nähe von Trinidad. |
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Unser traumhafter Schlafplatz an einem Kratersee mit heissen Quellen. das 35°C warme Wasser unter Sternenhimmel ist einfach einzigartig. |
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Der Staub hinterlässt seine Spuren. Wir machten unser Luftfilter für die Weiterfahrt bereit. |
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Morgenerwachen an der Lagune Oya de Inca. |
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Riesengrosse Seerosen entlang der Strasse. |
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