Die wohl bekannteste Strasse
Boliviens führt von La Paz nach Rurrenabaque. Die Strecke ist auch
unter dem Namen „Todesstrasse“ bekannt. Früher war diese Strasse
die Hauptverbindung vom Dschungel ca. 400 m.ü.m. nach La Paz bzw. el
Alto 4000 m.ü.m. Das grösste Stück der Strasse wurde über die
Jahre verbessert und Teile sind sogar asphaltiert. Auf der
ursprünglichen Strecke herrscht Linksverkehr, damit der Fahrer näher
am Abgrund sitzt und somit die Distanz besser einschätzen kann. Mit
unserem kleinen Pfüdi war die Strecke ohne Schweissperlen zu fahren
und wir konnten sogar die Umgebung geniessen. Wer jedoch mit einem
Lastwagen fährt, muss Nerven beweisen. Nach einem langen Fahrtag
kamen wir schliesslich an einer gesperrten Baustelle an, warteten
eine Zeit lang und schliefen schliesslich bei einer Tankstelle. Die
letzte Strecke nach Rurrenabaque erinnerte uns Landschaftlich sehr an
Zentralamerika und auch mit Mücken und Hitze hielt sich der
Dschungel nicht zurück. Als wir bei Yara, unserer
Bolivianischen/Schweizer Freundin, ankamen, wurden wir von dem
schönen Platz völlig überwältigt. Lässt man den Blick über den
Urwald schweifen, erblickt man viel ungeordnete Grünfläche mit
unzähligen Bäumen und Büschen. Dazwischen schlängelt der Rio
Beni, der Lebensraum für viele Tiere bietet. Auch die
Geräuschkulisse ist einmalig und lädt zum Lauschen ein. Von diesen
Eindrücken wollten wir mehr und buchten bei einer Agentur eine 3
tägige Tour in den Pampas. Mit einer Köchin, dem Tourguide und zwei
weiteren Touristen brachen wir frühmorgens in die Pampas auf. Nach
einer 3stündigen Fahrt und einem Mittagessen, fuhren wir mit einem
kleinen, langen Flussboot auf dem Yacumo River zu unserer Unterkunft.
Immer wieder wählte der Tourguide kleine Seitenarme, bei denen wir
unzählige Tiere sahen. Alligatoren, Kaimane, Schildkröten, Vögel, Affen und eine
kleine Wasserschlange zeigten sich vor der Linse. Während der
3stündigen Tour konnten wir gar nicht mehr zählen, wie viele
Alligatoren ihr zu Hause im Amazonasbecken finden. Völlig begeistert
kamen wir bei der Unterkunft an und uns wurde unser Zimmer gezeigt.
Die Tür ging auf und uns flogen die ersten Fledermäuse entgegen.
Weiter ging es Richtung Bad, wo wir „quakend“ begrüsst wurden.
Zwei leuchtend grüne Frösche haben es sich im Bad gemütlich
gemacht ;-) Der kurze Blick zum Bett und zur Schaumstoffmatratze
luden auch nicht wirklich zum Ausruhen ein. Erste Zweifel machten
sich breit. „Hätten wir doch die teureren Touren buchen sollen!?
Wieso haben wir den Seidenschlafsack nicht mitgenommen!?“ Zum Glück
riss uns unser Tourguide namens Fernando mit seinem lauten Lachen
aus unseren Gedanken und lud uns zum Abendessen und der
anschliessenden Nachttour ein. Nach dem Abendessen fuhren wir mir dem
Boot in die Finsternis, betrachteten die Sterne und suchten nach den
„reflektierenden roten Augen“ der Alligatoren. Fernando gelang es
sogar einen kleinen Alligator zu fangen. Beim Rückweg kollidierten
wir mit einem ausgewachsenen Alligator, da Fabienne ihn mit der
Taschenlampe so fest blendete, dass er das Boot nicht sah. Nach einem
kleinen Rütteln und einem Schreck fuhren wir zurück zur Unterkunft.
Die Nacht war dann nur wenig erholsam. Ständig kämpfte man mit dem
Mückennetz und dem starken Geruch eines schlecht getrocknetem
Lacken. Die zweite Nacht war dann schon wesentlich angenehmer...wir
rochen nämlich ähnlich wie das Lacken :-)
Am zweiten Tag der Tour liefen
wir mit Gummistiefeln durch kniehohen Sumpf auf der Suche nach einer
Anakonda. Das Waten im Sumpf unter der warmen Sonne war ziemlich
anstrengend und als wir nach 2 Stunden schon fast aufgeben wollten,
erblickte Nelson (der zweite Tourguide) kaum merklich etwas im Sumpf.
Für ein ungeschultes Auge eine fast unmögliche Aufgabe, aber er
fand tatsächlich eine 2,5 Meter lange Anakonda. Christian liess es
sich nicht nehmen, die Anakonda selbst zu halten. Noch den ganzen Tag
rochen seine Hände nach dem gestank einer Schlange die ihr Leben im seichten Wasser verbringt ;-) und
Fabienne begnügte sich nur mit dem Anfassen der Anakonda. Am
Nachmittag hiess es dann Piranhas fischen. Mit kleinen Fleischstücken
am Hacken harrten wir aus, bis die Fische am Fleisch nagten. Mit etwas
Geschick und einer schnellen Hand schafften wir es einige Piranhas zu
fischen. Leider waren wir aber oftmals zu langsam, sodass wir eher
die Fische mit dem Fleisch fütterten. Fabienne fischte dafür
anstelle von Piranhas eine kleine Sardine...na ja; wenigstens etwas
an der Angel :-)
Die gefischten Piranhas gab es
anschliessend zum Abendessen.
Am letzten Tag fuhren wir um 5
Uhr morgens mit dem Boot auf den Fluss um die Pampa erwachen zu hören
und den Sonnenaufgang auf dem Schiff zu geniessen. Der erste Teil der
morgendlichen Tour war dann auch ganz schön, aber sobald die Sonne
aufging, schwirrten hunderte Mucken um uns herum, die nur auf ihr
Frühstück gewartet hatten. Vom „Antibrumm“ liessen sich diese
Viecher nicht einschüchtern. Der Morgen endete mit unzähligen
Mückenstichen...
Nach dem Frühstück folgte als
krönender Abschluss ein super Programmpunkt. Wir suchten auf dem
Fluss die rosafarbenen Süsswasserdelfine um mit ihnen zu schwimmen.
Einzigartig auf der Welt und nur im Amazonasbecken kann man diese Art
von Delfinen in den Flüssen beobachten. Da der Wasserstand nach der
Regenzeit relativ hoch ist, wurden wir schnell fündig. Nach ein
bisschen Überredungskunst von Christian schwammen wir beide im
Amazonas und lockten die Delfine an. Mit dem Wissen, dass man an den
Vortagen Schlangen gesucht und gefunden, unzählige Alligatoren
gesichtet und Piranhas gefangen hat, ist es aber ein nicht allzu
entspannendes baden :-)
Mit der Rückfahrt nach
Rurrenabaque endete unsere Tour und mit vielen neuen Eindrücken
kehrten wir zum Haus von Yara zurück. Wir verlängerten unseren
Aufenthalt um einen weiteren Tag und genossen die Gastfreundschaft
von Yara und ihrer Freundin Lara bis wir durchs Hinterland von
Bolivien nach Sucre fuhren.
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Auf der Todesstrasse hinunter in die Pampa sehen wir diesen gemütlichen Gesellen die Strasse kreuzen. Ein Gürteltier. |
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Zusammen mit Lara, Isa und Yara verbrachten wir schöne Momente in Rurre. |
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Auf einem Spaziergang durch Rurrenabaque begleitet uns der kleine Kolibri. |
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Die wunderschöne Aussicht über Rurrenabaque und den Rio Beni. |
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Und los ging es mit einer Bootstour in den Pampas des Amazonasbecken. |
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Mit Gummistiefeln wateten wir durch die schwül heisse Pampa. |
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Fernando und Nelson übergeben Christian die Anakonda |
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Ein Rotbauch Piranha. Die kleinen aber messerscharfen Zähne beissen Fleischstücke in Sekunden durch. |
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Fabienne konnte kaum warten bis wir die Fische kosten durften. |
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Sonnenuntergang auf dem Rio Yacumo |
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Die uralte Vogelart namens "Hausin" sind fast flugunfähig. |
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Jabiru, der Storchenvogel zählt mit seinen bis zu 2,8m Spannweite zu den grössten Landvögeln Südamerikas |
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Die Flussdelfine besuchen uns neben dem Flussboot. |
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Sonnenbaden im Schichtbetrieb ;-) |
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Der in Südamerika heimische Nandu erinnert sehr stark an den Vogelstrauss. |
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Nach jedem Tauchgang breitet dieser Edle Vogel seine Federn aus um in der Sonne zu trocknen. Ansonsten ist er noch Flugunfähig. |
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Sonnenbaden. |
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Wir hatten noch besuch von Squirrel Monkes. Sie kamen aufs Boot und wollten sehen was wir so an Bord hatten. |
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Nach der Rückkehr zu unserem Standort bemerkten wir den Kaiman am Ufer. Zum Glück sind die Häuser auf Stelzen gebaut. |
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Mit scharfem Blick verfolgen die Kaimane die Umgebung und obwohl sie schlafend erscheinen reagieren sie in Sekunden bruchteilen falls es was zu jagen gibt. |
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