Fast schon angelangt am Ende
unserer Reise denken wir häufig an das Erlebte zurück. Ganz viele
Sachen haben wir mit euch geteilt. Im Vordergrund stand vor allem die
Schönheit der Natur, welche uns immer wieder in ihren Bann zog, aber
auch die Bekanntschaften mit herzlichen Menschen, die unsere Reise
unvergesslich machte.
Selten haben wir uns kritisch über Länder
geäussert, da für uns das Positive stets überwog.
Dennoch gibt es Momente, die
einem zum Nachdenken anregen und die nicht spurlos an uns
vorbeigingen.
Oftmals wurden wir gefragt wie viel Geld wir für die Reise ausgeben und umso ärmlicher das Land umso öfters wurden wir gefragt. Was würdet ihr antworten, wenn ein Monatsverdienst eines Einheimischen um die 300 Fr. beträgt?
Oftmals wurden wir gefragt wie viel Geld wir für die Reise ausgeben und umso ärmlicher das Land umso öfters wurden wir gefragt. Was würdet ihr antworten, wenn ein Monatsverdienst eines Einheimischen um die 300 Fr. beträgt?
Zudem gibt es viele Menschen, die tagtäglich strenge körperliche Arbeit verrichten, nur weil ihnen das Geld für ein geeignetes "Hilfmittel" fehlt. So sieht man viele Leute das gespaltene Holz auf dem Rücken tragen, oder mit Ochsen die Felder ackern.
Ein 13 jähriger Junge in
Nicaragua bot sich uns als Arbeiter an; Wir müssten nur einen Pass
für ihn organisieren und seinen Flug bezahlen. Auf sein Bitten
nahmen wir seine Kontaktdaten auf und sollten uns bei ihm melden,
wenn wir Arbeit hätten. Wir verliessen den Campingplatz mit dem
Wissen, dass es wohl für uns unmöglich ist ein Nicaraguaner in der
Schweiz zu beschäftigen.
Wir besuchten eine fünfköpfige
Familie, die in einem sehr einfachen Haus mit 2 Räumen wohnte, kein
Auto hatte, aber uns unbedingt zum BBQ einladen wollte. Sie wollten
nicht mal unseren Geldschein für die Ausgaben annehmen.
Wir suchten einmal nach einem
Museum, von dem wir im Reiseführer gelesen hatten, als wir es nicht
fanden, fragten wir einen Mopedfahrer um Rat. Kurz und knapp erklärte
er uns, dass wir das Museum nie finden werden, da wir am anderen Ende
der Stadt seien. Kurzerhand entschloss er sich uns die 10 km zum
Museum zu lotsen.
Ohne portugiesisch Kenntnisse
unterhielten wir uns in Brasilien eine halbe Stunde mit Händen und
Füssen mit einem älteren Pärchen. Und als wir uns schliesslich
verabschiedeten, wurden wir reichlich beschenkt und mehrfach herzlich
umarmt.
In New Hampshire wurden wir
spontan zum Lobster essen eingeladen und gleichzeitig gefragt, ob wir
noch ein Platz in der Schweiz hätten, falls Donald Trump gewählt
würde.
Dies sind nur einige Beispiele
von bewegenden Begegnungen. Nebst diesen gaben andere Beobachtungen
oft Anlass zu Diskussionen.
Wir haben Menschen vor
Bretterverschlägen sitzen gesehen, die nachmittags um 15:00 Uhr
nicht besseres zu tun hatten, als ihr Bier zu trinken. Um sie herum
bergeweise Müll.
Die Wäsche wurde nicht an einer Wäscheleine aufgehängt, sondern kurzerhand über den Stacheldraht entlang der Strasse geworfen.
Die Wäsche wurde nicht an einer Wäscheleine aufgehängt, sondern kurzerhand über den Stacheldraht entlang der Strasse geworfen.
Einst überquerten wir einen
Fluss mit einer sehr kleinen einfachen Holzfähre. Da dies die
einzige Verbindung zwischen zwei grösseren Ortschaften war, wurde
die Fähren rege genutzt. Für den Betrag den wir dazumal bezahlten,
hätten wir einige Male Mittagessen können. Dennoch wohnten die
Leute in der Gegend sehr einfach. Eine Schweizerin, die seit über 30
Jahren dort Entwicklungshilfe leistete, erzählte uns, dass der
Verdienst entweder für Drogen oder Alkohol ausgeben wird.
Ein Kaffeefarmbesitzer in Kolumbien bezahlt seine Pflücker nur mit Naturalien, da sie sonst nach der Auszahlung sich als erstes Drogen besorgen.
Im Inland von Bolivien konnten die Beamten der Mautstellen nicht einmal sprechen, da ihre Backen so voll mit Cocablättern waren.
Ein Kaffeefarmbesitzer in Kolumbien bezahlt seine Pflücker nur mit Naturalien, da sie sonst nach der Auszahlung sich als erstes Drogen besorgen.
Im Inland von Bolivien konnten die Beamten der Mautstellen nicht einmal sprechen, da ihre Backen so voll mit Cocablättern waren.
Aber nicht nur Drogen und
Alkohol stimmten uns nachdenklich auch der allgegenwärtige Müll
verursachte oft Kopfschütteln.
So oft sind wir wunderschöne
Plätze in der Natur angefahren und wenn man die Müllhalden um einem
herum ignorierte, kam der Moment des Geniessens. Oftmals sind wir
traumhafte Strassen gefahren, wo man gerne einen Ausstellplatz gehabt
hätte um ein Foto zu schiessen. Kam dann mal ein Ausfahrt, wünschte
man sich weniger von denen, denn alles wird verdreckt.
Die Themen Abfall und
Ordnunghalten, schienen die Zentral und Südamerikaner ganz anderes
wahrzunehmen. Ebenfalls in Sachen Tierhaltung möchte man oft die
Augen schliessen. Durchzogen durch alle Kontinente haben wir Sachen
gesehen die so nicht mehr existieren sollten. Massentierhaltung, wo
kranke Tiere einem speziellen Schlachthof geliefert werden, da sie
kein normaler nehmen dürfte. Strassenhunde für die nicht einmal
gebremst wird, ausgehungert und voller Läuse vegetieren sie dahin
ohne ein Herrchen zu wissen. Den Pferden werden die Vorderbeine
zusammengebunden damit sie nicht weit weggehen. Nur weil die Menschen
scheinbar zu faul sind ein Zaun zu bauen. Sogar für den Umtrieb über
mehrere Meter treiben sie die Tiere auf der Strasse ohne die
Beinfesseln zu lösen.
Wie wohl in jedem Land auf der
Erde haben wir auch auf der Reise ein Paar schwarze Schafe
kennengelernt. Polizisten die versuchten sich an uns zu bereichern.
Oder Zollangestellte, die einem unnötig das Leben schwer machten.
Wie auch die „netten“ Zollhelfer, die wohl der Abschaum der
Gesellschaft darstellt und einem ohne Wimper zucken ins Gesicht
lügen. Und dann die vielen Verkaufsstände oder Campingplätze, die
die Preise nach Lust und Laune variierten. So kam es, dass Fabienne
einst für umgerechnet 1 Fr. eine Tomate kaufte oder wir für die
Wäsche waschen, mehr als fürs Hotelzimmer bezahlten.
Ein Argentinier sagte uns einst, dass die Regierungen, die Polizisten, ja selbst der Busfahrer alle korrupt sind, und wieso? Weil sie schon immer mit Korruption leben. Wird man von der Polizei wegen zu schnellen Fahrens angehalten,versucht man mit einem kleinen Bestechungsgeld nicht den ganzen Betrag des Strafgeldes zu bezahlen. Wenn man einen Profit für sich sieht, scheint Bestechung in Ordnung zu sein. Sowie dies auf der kleinen Ebene gehandhabt wird, so wird das auch auf politischer Ebene gemacht.
Ein Argentinier sagte uns einst, dass die Regierungen, die Polizisten, ja selbst der Busfahrer alle korrupt sind, und wieso? Weil sie schon immer mit Korruption leben. Wird man von der Polizei wegen zu schnellen Fahrens angehalten,versucht man mit einem kleinen Bestechungsgeld nicht den ganzen Betrag des Strafgeldes zu bezahlen. Wenn man einen Profit für sich sieht, scheint Bestechung in Ordnung zu sein. Sowie dies auf der kleinen Ebene gehandhabt wird, so wird das auch auf politischer Ebene gemacht.
Als wir in Peru reisten,
standen die Präsidentenwahlen vor der Tür und in einem
interessanten Gespräch mit einer Einheimischen erfuhren wir, dass
ihre Hoffnung in eine funktionierende Regierung die LANGFRISTIG denkt
vor Jahren geschwunden ist. Steuern mit dem Wissen zu bezahlen, dass
diese zur Bereicherung einiger Leute eingesetzt werden, muss
frustrierend sein.
Und was einer Lehrerin
besonders ans Herz geht, sind die vielen Kinder, die betteln anstelle
zur Schule zu gehen. In Mexiko kamen zwei Kinder, höchstens 9 Jahre
alt, nachts um 2 Uhr in die Bar und wollten uns Süssigkeiten
verkaufen. Die Eltern versteckten sich vor der Lokalität und
warteten.
Was macht Lebensqualität aus?
Genügend Zeit um sich selbst zu verwirklichen, herzliche Menschen im
Umfeld, Familie und Freunde, Sicherheit, eine funktionierende
Regierung, eine Arbeitsstelle, welche einem Erfüllt und genügend
Geld abwirft um seine Träume zu verwirklichen, Regeln und
Freiheiten, eine funktionierende Infrastruktur, gutes Essen, keine
riesengrosse Mauer ums Haus um alltäglichen Diebstahl abzuhalten,
usw.
Die Erfahrungen, welche wir
gemacht haben, ob schöne oder schwierigere, machen die Reise sehr
spannend und lehrreich zugleich.
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