Mittwoch, 19. August 2015

Auf dem Weg Richtung Süden--> Provincial Park Carleton, Quebec und Montreal


Nun hiess es die Zeit gut einzuteilen, da wir am 17. Juli uns in Toronto zu Daniel und Laurie, der Onkel von Christian mit seiner Familie, eingeladen haben ;-). Etwas weitere Strecken hiess es zurückzulegen und wir entschieden uns täglich etwas weiter zu fahren. Bis anhin sind wir bis 3 Stunden gefahren und oftmals einen Tag am selben Ort angehängt. Die neuen Distanzen war etwa doppelt so weit und das täglich. Nach fast 6 Stunden Fahrt und einem Teil der Strecke auf unbefestigten Strassen kamen wir im Provincial Park Carleton an. Dieser Park wurde uns von einem Einheimischen empfohlen und er machte uns zudem darauf aufmerksam, dass wir den Stellplatz mit der Nummer 6 nehmen sollen, da dieser einen eigenen kleinen Strand am See hat. Wie es der Zufall wollte, war dieser Platz für die Nacht verfügbar, sodass wir einen halb Tage an einem wunderschönen Platz bleiben durften und dies für sagenhafte 15 Dollar. Das Wasser war unglaublich klar und der verlassene Platz lud zum Baden ein und am Abend ein Feuer zu machen. Am nächsten Morgen nahmen wir ein Morgenbad bei aufgehender Sonne...(Ja es tönt kitschig, aber es war nun mal so :-)) Frisch gebadet und noch nie so früh auf den kanadischen Strassen fuhren wir weiter nach Quebec. Christian konnte sich anfänglich nicht ganz so begeistern, da dies nochmals ein Tag „Französisch sprechen“ bedeutete, aber erst mal in der Altstadt angekommen, verflogen alle Zweifel. Quebec ist eine der schönsten und überschaubaren Städte, welche wir bis jetzt besuchten. Obwohl die Stadt im Verhältnis zu europäischen Städten noch ziemlich jung ist, haben sie beim Bauen der Gebäude viele Steinhäuser mit prunkvollen Fassaden erbaut. Ausser das es beim Mittagessen und Kaffee trinken keine Toiletten gab, können wir Quebec nur weiterempfehlen.
Eigentlich wollten wir uns nach Quebec so nahe wie möglich zum Stadtzentrum Montreal aufmachen. In der Feriennaivität und dem vergessen der Zeit, merkten wir nicht, dass wir genau zu der „rush hour“ Richtung Montreal fuhren. Die Strassen waren verstopft und wir hatten keine Lust auf Stau, weshalb wir schnell einen Campingplatz in der Nähe suchten. Am grössten Campingplatz mit 3 Tausend Stellplätzen stellten wir unser Auto hin. Glücklicherweise waren wir unter der Woche und hatten die Chance auf etwas mehr Privatsphäre. Nur schwer vorstellbar ist es, wie sich ein voller Campingplatz in diesem riesen Ausmass am Wochenende wohl anfühlt. Am nächsten Morgen machten wir uns gut gelaunt auf nach Montreal, denn es hat endlich wieder aufgehört zu regnen. Nach der guten Erfahrung von Quebec, merkten wir schnell das Montreal um einiges grösser ist. Schon das Parkieren war eine Herausforderung. Nach der Visitor Information, bewaffnet mit einer Stadtkarte machten wir uns auf Richtung Altstadt, merkten aber schnell, dass die Distanzen weit sind und unser Parkticket in 2 Stunden abläuft. Nach kurzem Besprechen entschieden wir uns, dass wir zurück zum Auto gehen und uns die Skyline vom Berg aus anschauen. Nicht so viel haben wir von der Innenstadt gesehen, wurden jedoch auf dem Berg mit einer super Aussicht über die Stadt belohnt.








Sunset at Lake Carleton





Quebec

 In Quebec angekommen zeigte sich die Stadt in einer  mystischen Stimmung.


Die Altstadt ist ein Mekka für Kunstliebhaber und Feinschmecker. Herrliche kleine Shops säumen die Gassen.




 Die Aussicht vom nahegelegenen Mt.Royal ist atemberaubend. Die Stadt ist umschlossen von grossen Flüssen und ist daher eine Insel. Nun wird einem auch bewusst warum es in dieser Stadt viel Verkehr hat, da der gesammte Verkehr über Brücken oder Fähren geleitet wird.
Skyline von Montréal









 Camping Youghall in Bathurst

 Unterwegs an der Küste von New Brunswick kamen wir an einem schön gelegenen Städtchen namens Bathurst vorbei wo wir diesen wunderschönen Campground fanden. Er war für über 15 Jahre nicht in Betrieb und wird jetzt von den Enkelkindern des Gründers geführt. Danke vielmals für den angenehmen Aufenthalt und toi, toi, toi mit dem Neustart des Campgrounds.




Montag, 10. August 2015

Prince Edward Island - PEI


„Campground completet“ also Campingplatz ausgebucht und dies nach mehreren Stunden Fahrt auf die Insel, mit einem leicht knurrenden Magen und müden Augenlidern. Plötzlich verschwand das Lächeln auf Fabiennes Gesicht und wir fragten nochmals nach, ob wirklich nichts frei sei. Wieder die selbe Antwort: „Campground completet“, aber wir können sonst bei dem RV Campground nachfragen. Dort stehen die riesigen Camper und sind häufig überteuert, weshalb wir dankend ablehnten und noch eine Stunde zum nächsten Nationalpark weiterfuhren. Trotz Wochenende hatte dieser Campingplatz noch einen Platz für uns frei. Nicht ganz so privat wie sonst, aber an einem wunderschönen Badestrand. Dankend nahmen wir den Stellplatz, assen Abendessen und legten uns ins Bett. Am nächsten Tag machten wir uns auf Richtung Strand. Obwohl es ein wunderschöner Sandstrand mit klarem Wasser war, verschwendeten wir kein Gedanken ans Baden. Lange Hosen und Pullover bei diesem starken Wind war eher angebracht. Andere Badegäste schien der kalte Wind nichts auszumachen und sie legten sich im Bikini an den Strand. Wir entschieden uns für einen langen Spaziergang barfuss am Strand entlang. Pures Lebensgefühl :-) Wir verbrachten den Tag am Stand und im herzigen Fischerdörfchen neben an. Dennoch konnten wir es kaum erwarten bis es dämmert. Wir haben nämlich auf der Hinfahrt ein „Drive in theater“ gesichtet, welches für den Abend 2 Filme zeigt. Aus dem Auto einen Kinofilm schauen, dass mussten wir einfach erleben. Bereits eine Stunde vor Filmstart suchten wir uns unseren Platz, besorgten Popcorn und was zu trinken, richteten uns ein und spazierten an den anderen Autos vorbei, bis der Film startete. Es gab auch Kinobesucher, welche die Fläche vor der Leinwand nutzten um etwas Frisbee zu spielen. Viele Besucher liefen auch mit dem Pyjama zum Kiosk oder auf die Toilette. :-) Wir fühlten uns super wohl.
Als der erste Film startete, setzen wir uns ins Auto, stellten den Radio auf der richtigen Frequenz ein und schauten Fantasic Four. Den zweiten Film, „the vacation“ schauten wir uns mit der Decke auf der Motorhaube sitzend an. Ein unvergessliches Erlebnis unter Sternenhimmel:-)) 

Besonders imposant war die Fahrt übers offene Meer auf der CB

Zitat aus Wiki:
Die Confederation Bridge ist mit einer Länge von 12,88 Kilometern die längste Brücke Kanadas und gehört zu den längsten der Welt. Sie gilt als eines der weltweit bedeutendsten Brückenbauwerke. Aufgrund der widrigen klimatischen Bedingungen wurden die meisten Teile der Brücke an Land vorgefertigt, mit einem Kranschiff an ihre Position geschleppt und dort zusammengesetzt.



Fast hätte es für ein Badespass gereicht, aber es war doch etwas zu frisch.



Lobster Reussen im Hafen



Kinoerlebnis der besonderen Art. Endlich macht sich meine Soundanlage bezahlt ;-)

Letzte Station in der Bay of Fundy --> Hopewellrocks

Gross angepriesen werden die im Meer liegenden Hopewellrocks. Dieses Gestein wurde vor vielen Jahren vom Gletscher freigelegt und von der Ebbe und Flut geformt, sodass heute bei „low tide“ die entstanden „Skulpturen“ zu bestaunen sind. Im Reiseführer heisst es: „ A trip to New brunswick isn't completet without this one-of- a- kind Bay of Fundy experience.“ Es scheint so, als wären wir nicht die einzigen, die diesen Reiseführer besitzen. Wird etwas gross Angepriesen lockt dies natürlich Touristen, die Eintrittspreise sind dementsprechend und die Erwartungen steigen. Tatsächlich; Touristen hat es nicht zu wenig, der Eintrittspreis ist hoch, aber die Erwartungen wurden teils erfüllt. Sobald wir durch die Eingangsdrehtür geschleust wurden und wir uns entschieden die weiter entfernten Rocks anzuschauen, waren plötzlich nicht mehr so viel Touristen um uns. Wir begannen die Felsformationen zu studieren und versuchten Gesichter zu erkennen. Tatsächlich ist es wundersam was die Natur für spezielle Küstenformationen formen kann.
Als wir auf dem Rückweg zum Auto einer Mutter begegneten, die verzweifelt ihrem Kind erklärte, weshalb es den Weg da nach ganz unten gehen muss um diese Steine anzuschauen, konnten wir nur grinsen und machten uns auf zur Insel Prince Edward Island, welche nördlich von New Brunswick liegt.




Langsam unterwegs in der Province New Brunswick


Saint John (Reversing Falls), St. Martins (Cove) und Fundy National Park (highest tide)


In St. Andrews lernten wir Tim und Sharon aus BC Kanada kennen und wie es der Zufall wollte, trafen wir sie auf dem neuen Campingplatz in St. John ein weiteres Mal. Nach einem kurzen Gespräch und einigen Tipps ihrerseits machten wir uns am darauffolgenden Tag auf an einen Markt und anschliessend zu den Reversing Falls. Dabei handelt es sich um ein Zusammentreffen der ansteigenden Flut und dem ins Meer fliessenden Fluss „St. John“. Es entstehen unzählige Strudel, worin sich die Enten treiben lassen. Dieses Ereignis ist spannend anzuschauen, was es jedoch mit „Falls“ zu tun hat, ist uns nicht bekannt.
Von Einheimischen wurden uns weitere Tipps gegeben, welche Orte wir anfahren sollen, welche kulinarischen Spezialitäten wir nicht missen dürfen, welche Leuchttürme sehenswert seien und so weiter. Auf der Strecke zu unserem nächsten Ziel der Fundy Nationalpark versuchten wir diese lieb gemeinten Tipps zu folgen. Fazit: „Lobster Rolls“ sind nicht ganz unser Geschmack, die Coves in der Nähe von St. Martins sind sehr beeindruckend. Zudem ist die Strecke dem Meer entlang wunderschön zu fahren. Schnell merken wir, dass wir nicht jedem Tipp folgen können, sonst brauchen wir noch den ganzen Sommer für die kleine Küste um die Bay of Fundy.

Angekommen im Fundy National Park überzeugte uns der Campingplatz, der wiederum sehr ruhig gelegen ist. Im Park selbst hat es sehr viele Wanderwege mit schönen Ausblick aufs Meer. Was uns an den Wanderwegen so gut gefällt, ist die naturbelassene Art. Oft werden die Wälder nicht geforstet und Baumstämme liegen mit Moos überwachsen zwischen den Bäumen, was ein wunderschönes Bild ergibt. Wir geniessen die eher leichten Anstiege und Abstiege, sodass Fabienns Knie nicht all zu sehr belastet wird. Nebst den schönen Wanderwegen beeindruckt natürlich die gewaltigen Wasserunterschiede von Ebbe und Flut. Aus dem Reiseführer entnahmen wir, dass diese Unterschiede über 14 Meter seien. Wo zuvor eine riessige Wassermasse gegen die Klippen schlug, zeigt sich Stunden später ein Badestrand. Die wegliessende Wassermasse entspricht ungefähr der Menge der täglichen Süsswasserzuflüsse der Erde!!!
Zurück auf dem Campingplatz begegnen wir auf ein neues, Tim und Sharon. Sie reisen beide auch mit einem auffälligen Fahrzeug. Auf ihrem Dach befindet sich ein Kanu, weshalb wir schnell auf das Thema Paddeln zu sprechen kommen. Das Paar beginnt von ihren Kanureisen vorzuschwärmen und was sie bis anhin alles erlebt haben. Wir müssen kleinlaut zugeben, dass wir noch nicht sehr erfahren sind und auch noch nie einen Kanukurs besucht haben. Tim lenkt ein und bietet uns an, dass wir zusammen in einer ruhigen Bucht paddeln gehen und er uns einige Tipps geben kann. So verabredeten wir uns für den nächsten Tag bei Flut auf einem Seitenarm der Bay of Fundy.
Wir waren ziemlich aufgeregt und hatten grosse Lust etwas Neues zu lernen. Schnell stellten wir fest, dass unsere selbsterworbene Technik einige Fehler hatte und wir noch einiges bezüglich kraftschonendem Paddeln lernen können. Wir erhielten von den Beiden sehr gute Instruktionen und sind ihnen dankbar für den tollen Ausflug und die neuen Kniffs, welche wir lernen durften. Bei einem gemeinsamen Abend und einem Yatzispiel liessen wir den Abend ausklingen. Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege da wir Richtung PEI weiterrollen wollten.
Unterwegs mit Tim und Sharon in Ihrem liebenswerten Dodge Ram Oldtimer.

Die Fischer warten auf das Wasser bis das Boot wieder aus dem Hafen schwimmen kann.








Die Besichtigung der Coves ist nur bei Ebbe möglich.

Den Meeresboden am erkunden. Fantastisch

it's windy up here......

Auf nach Kanada, Whale watching


Nach zwei weiteren Tagen in Amerika in einem sehr schönen State Park mit einem isolierten Zeltplatz direkt am Meer machten wir uns auf nach Kanada. Vor der Zollüberquerung erkundigten wir uns im Visitor Center, was wir nach Kanada mitnehmen dürfen. So liessen wir das Brennholz im Visitor Center bei einer freundlichen Lady, die zu Hause mit Holz heizt und Fabienne ass die letzten Früchte. Auf der amerikanischen Seite erkundigten wir uns nochmals, ob wir problemlos mit dem Fahrzeug in einigen Wochen wieder einreisen können. Nachdem sie die Fahrzeugpapiere und die Papiere der Verschiffung gesehen haben, bestätigten sie uns eine weitere Einreise in die USA, was uns positiv stimmt für die Zollüberquerung in gut 3 Wochen. Nun hiess es über den kanadischen Zoll. Bei jeder Frage die sie stellen, sind wir etwas angespannt, obwohl wir im Voraus Vorkehrungen getroffen haben und einer Einreise eigentlich nichts im Wege stehen sollte. Froh waren wir, als wir den Stempel in unserem Pass erhalten haben.
Wir steuerten nach dem Zoll das erste Touristencenter an und machten uns schlau was es in New Brunswick zu erkunden gibt. Nach einem kurzen Gespräch in Französisch und Englisch ( im nordöstlichen Kanada vermischen sie ihre Landessprachen gerne) machten wir uns auf nach St. Andrew. Dieses Dorf an der Küste ist bekannt für Whale watching. Wir konnten eine 3stündige Bootstour am nächsten Morgen bei Sonnenschein buchen. Best weather :-)
Am Abend zuvor bei einem kleinen Spaziergang auf einer Nebenstrasse sahen wir ein Reh nach Fressen suchen. Wir schlichen uns langsam an und kamen so nahe, dass wir es fast berühren konnten. Ich habe noch nie ein wildes Reh so nahe betrachten können.
Die Sterne standen also gut um am nächsten Morgen auch Wale zu sehen. Bereits die Bootsfahrt war aufregend. Da es so weit Nördlich an der Ostküste einen riesen Unterschied von Ebbe und Flut gibt, musste unser kleines Motorboot gegen die hineintreibende Wassermenge ankämpfen. Kleine Strudel entstanden und unser Kapitän musste diesen ausweichen. Weiter auf dem Meer draussen, wurde die Strömung schwächer und der Motor wurde ausgestellt. Plötzlich konnten wir kleine Flossen an der Wasseroberfläche sichten. Sogenannte „Mink Whale“ schwammen an unserem Schiff vorbei. „Mink Whale“ sehen fast aus wie Delfine, gehören aber zu den Walen. Der grosse Unterschied ist, dass sie nur wenig auftauchen müssen und wenn sie an der Oberfläche zu sehen sind, bleiben sie nur kurz. Dennoch sehr beeindruckend. Nach einem weiteren Moment bekamen wir einen grösseren Wahl (Buckelwal) zu sehen. Dieser hatte etwa die Grösse unseres Schiffes. Auch der Buckelwal tauchte 3 mal auf und tauchte anschliessend unter dem Wasser so schnell und weit, dass er nicht mehr zu sehen war.
Wale zu sehen und die Bootstour durch die Bay of Fundy , war ein sehr beeindruckendes Erlebnis und würden wir sofort wieder machen. Nach diesem spannenden Morgen gönnten wir uns eine kurze Erholung im schönen Städtchen St.Andrews bevor wir weiter nördlich Richtung Saint Johns fuhren.








Sonntag, 2. August 2015

Acadia National Park

Ganz gespannt machten wir uns auf den Weg zum Acadia National Park. Dieser wird von allen Seiten gross angepriesen und muss ein Highlight des Staates Maine sein. In Camden wurden wir von einigen amerikanischen Touristen aufmerksam gemacht, dass man besser einen Platz auf einem der vielen Campingplätze reserviert, da sie sehr oft ausgebucht seien. Uns schien der Aufwand jedoch unnötig und wir versuchten unser Glück vor Ort. Tatsächlich waren viele Campingplätze bereits ausgebucht und wir benötigten unbedingt eine Campingplatz mit einer Waschmaschine um endlich unseren Wäschesack zu leeren. Der Zufall meinte es gut mit uns und wir fanden einen Platz mit angemessenen Preisen und einer Waschmaschine. Wesentlich weniger Privatsphäre als sonst, aber wir waren froh unsere „Stinkekleider“ aus dem Auto zu kriegen und sie mit einer wohligen frischen Brise von Waschmittel zu versehen :-)
Gut ausgeschlafen und lecker gefrühstückt (selbstgebackenes Brot) machten wir uns mit dem gratis Shuttelbus auf den Weg Richtung Bar Harbor. In der Hafenstadt angekommen, schlenderten wir durch die Gassen und der Küste entlang. Bei einem Kaffee entschieden wir uns, dass wir für den heutigen Tag etwas mehr Aktion brauchen. Zur Auswahl stand: Kanu fahren, Walewatching, Wandern oder eine Fahrradtour machen. Für Kanu fahren war es zu kalt, Walewatching war die Sicht viel zu schlecht und Wandern in einem flachen Gebiet hatten wir keine Lust. Also konnte Fabienne endlich wieder Fahrrad fahren. Um es richtig interessant zu machen, wählten wir ein Tandem. Diskussionen wer hinten oder vorne sitzt, gab es keine, da Christian für den hinteren Sitz viel zu gross war. Vor allem das Aufsteigen hatte seine Tücken, aber bald hatten wir den Dreh raus und es machte riessigen Spass. Um die anderen Radfahrer etwas zu beeindrucken, konnte Fabienne die Füsse auf die Mittelstange legen (sofern es geradeaus oder abwärts ging) und Christian trat in die Pedalen. Nicht wenig hörten wir, vor allem die Damen zu ihren Männern sagen, dass sie auch gerne ein Tandem hätten. :-) Nach fast 3 Stunden Radeln zurück an der Küste und einer Stärkung nahmen wir einen Wanderweg zu der Insel „Bar Island“ in Angriff. Wie man auf eine Insel laufen kann? Wir sind zwar bis jetzt auf unserer Reise gesegnet, aber übers Wasser können wir noch nicht gehen. Zwei mal am Tag ist die Ebbe so tief, dass sich ein Weg zur Insel freilegt. Um 16:30 Uhr war es so weit und wir liefen im Massenstrom auf die Insel. Am meisten Spass machte das Umdrehen von grossen Steinen um unter ihnen die kleinen Lebewesen zu beobachten. Und wenn man alle anderen Touristen ausblendete, war es ein gutes Erlebnis.
Den darauf folgenden Tag erkundigten wir den Acadia Park mit dem Auto, was uns ganze 25 $ Eintritt kostete. Bei einer Rundtour konnten wir den Blick über die vielen kleinen Inseln und das weite Meer schweifen lassen. Auch diese Tour war kein Geheimtipp und wir teilten den Ausblick mit hunderten anderen Touristen. In der Gruppe geniessen fällt uns schwer, weshalb wir den Nationalpark verliessen und weiter Richtung kanadische Grenze fuhren.





Am morgen Sonnig am mittag Nebel und am abend Quellwolken. Das Wetter wird wechselhafter je nördlicher wir kommen.

Camden an der Küste von Maine

Aufbruch an die Ostküste
Auf dem Weg nach Camden kamen wir an zahlreichen historischen Forts (Befestigungsanlagen) vorbei, welche in der Geschichte Amerikas eine grosse Rolle spielten. Diese waren Verteidigungsanlagen, von denen aus englisch und französische Kolonien das Land einnahmen. Heute sind sie Schauplatz für viele Touristen. In einigen Forts wird durch Schauspieler das damalige Leben dargestellt. Etwas an die europäischen Burgen im Mittelalter erinnern diese Forts.
Nach ein bisschen Kultur und einer längeren Fahrt besichtigten wir Camden, dass mit einem wunderschönen Hafen und zahlreichen Segelbooten bezaubert.
Wiedereinmal liessen wir uns in einem State Park nieder und entschlossen uns 2 Nächte zu bleiben.
Während diesen Tagen weihten wir den Gusstopf ein und backten unser erstes Brot auf dem Feuer. Dabei kochten wir zuerst Wasser auf, anschliessend liessen wir Olivenöl einkochen und zum Schluss wurde der Gusstopf mit Salz ausgekocht. Nach diesem einmaligen Einkochen sollte der Gusstopf eine Patina haben, welche vor Anbraten schützt. Dies testeten wir unverzüglich mit dem Brot backen. Aufgeregt verbrachten wir die Zeit ums Feuer und nach ca. 40 min. nahmen wir das Brot aus dem Gusstopf. Ungläubig starten wir in den Gusstopf und entnahmen ein hervorragend riechendes Brot mit leicht schwarzem Boden ;-) Dennoch zufrieden, dass die Backerei geklappt hat, assen wir zum Mittagessen Brot mit Würstchen. Dies war Aufregung genug für den Vormittag.
Nachmittags machten wir uns auf zu einer Wandertour. Die Camden Hills sind bekannt für schöne Wanderwege mit atemberaubenden Aussichtspunkten auf das Meer. Mit solch einer Sicht über die Wälder, die Küsten und das Meer wurden wir belohnt. Etwas unerfreulicher war, dass Christian von einer Wildbiene gestochen wurde und sein Knöchel aufs Doppelte anschwoll. Für diejenigen, welche sich nun Sorgen machen, er ist auf dem Weg der Besserung;-)
Zusammenfassend: Camden ist ein Paradies für Segler, Wanderer und Feinschmecker.

Die wunderschöne Aussicht auf Camden ME





Den Gusstopf am vorbereiten....
Das Zelt haben wir ursprünglich zum Trocknen aufgebaut. Aber die alltäglichen Gewitter machen uns ein Strich durch die Rechnung...